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Backdating: Ex-CFO Anderson belastet Steve Jobs schwer

24.04.2007
Im Backdating-Skandal um begünstigend umdatierte Aktienoptionen hat der geschasste frühere Apple-Finanzchef Fred Anderson schwere Vorwürfe gegen Firmenchef Steve Jobs erhoben.

Dabei geht es laut "Wall Street Journal" im Wesentlichen um eine Zuteilung von Optionen für Apples Management vom Januar 2001. Diese war ursprünglich für den 2. Januar angesetzt. Jobs habe ihm versichert, dafür habe er die Zustimmung des Verwaltungsrates (Board of Directors), ließ Anderson über seinen Anwalt verlauten. Er, Anderson, habe Jobs gewarnt, dass es andernfalls Bilanzprobleme geben könnte.

Später wurde die Zuteilung verschoben auf den 17. Januar (die Aktie von Apple stand zu diesem Zeitpunkt nach Ankündigungen auf der Macworld Expo höher als am 2. Januar), einen laut Anderson von Jobs und der früheren General Counsel Nancy Heinen festgesetzten Termin - das wäre an sich legal gewesen.

Das Apple-Board allerdings, in dem lauter erfahrene Manager saßen - darunter der frühere Finanzchef der IBM -, habe erst im Februar und damit rückwirkend die Optionszuteilung per Unanimous Written Consent (UWC) abgesegnet, sagt Anderson nun. Damit habe wohl nicht wie vorgeschrieben die von Jobs behauptete Zustimmung des Verwaltungsrats schon Anfang Januar vorgelegen.

In eine ebenfalls umstrittenen Optionsvergabe an Jobs vom Oktober 2001 sei er überhaupt involviert gewesen, so Anderson. Er sei zu diesem Zeitpunkt weder Mitglied des Verwaltungsrats gewesen noch habe er mit der Vergütung für Jobs irgendetwas zu tun gehabt.

Anderson hatte sich gestern durch einen Vergleich aus der SEC-Ermittlung freigekauft. Er zahlt dabei 150.000 Dollar Strafe und erstattet 3,5 Millionen Dollar Optionsgewinne zurück, gibt aber keinerlei Fehlverhalten zu. (tc)