KLM verläßt Gemeinschaftsprojekt

Baan-Verlust geringer als von Experten erwartet

07.05.1999
MÜNCHEN (CW) - Mit 19 Millionen Dollar Nettoverlust im ersten Geschäftsquartal schreibt die niederländische Baan Company zwar erneut rote Zahlen, das Ergebnis ist aber nicht ganz so schlecht ausgefallen, wie es die Analysten prognostiziert hatten.

Alles spricht dafür, daß die von Baan eingeleitete Restrukturierung früher greift als ursprünglich angenommen. Die 19 Millionen Dollar Verlust (Vorjahreszeitraum zwei Millionen Dollar Gewinn) bleiben weit unter den Expertenprognosen von bis zu 26 Millionen Dollar Minus. Die Aktie verliert neun Cent, gerechnet wurde mit elf Cent.

Einige Analysten werten dies als Zeichen dafür, daß der aufgrund von Management-Fehlern und einer allgemeinen Flaute bei betriebswirtschaftlicher Standardsoftware gebeutelte SAP-Konkurrent nun das Schlimmste überstanden hat.

Dennoch stehen nicht alle Signale auf Grün. Die Umsätze gingen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,6 Prozent von 179 auf 176 Millionen Dollar zurück. Beunruhigend daran ist, daß der Anteil der Lizenzverkäufe als wichtiger Wachstumsindikator deutlich gesunken ist. Die Einnahmen fielen hier um 30 Prozent von knapp 93 auf 65 Millionen Dollar. Das Service- und Wartungsgeschäft konnte dagegen zulegen und brachte mit 111 Millionen Dollar eine 28prozentige Steigerung.

Getrübt wird der vorsichtige Optimismus einiger Branchenbeobachter auch von einer weiteren Meldung: Die niederländische KLM Airlines hat das Anfang letzten Jahres gemeinsam mit Baan aufgelegte Entwicklungsprojekt für eine Service-Applikation aufgekündigt. Die Arbeiten hätten sich komplexer gestaltet als ursprünglich angenommen und seien deshalb hinter dem Zeitplan zurückgeblieben, ließen die Softwerker verlauten. Man werde das Projekt nun allein weiterführen und versuchen, mit anderen Fluggesellschaften ins Gespräch zu kommen.