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Restrukturierung abgeschlossen

Baan verkauft Comet-Geschäft

08.01.1999
Von Michael Hufelschulte
Restrukturierung abgeschlossen

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Baan Company hat nach eigenen Aussagen ihre im vergangenen November angekündigten Restrukturierungsmaßnahmen für Deutschland und Zentraleuropa abgeschlossen. Sie will künftig mit einer schlankeren Organisationsstruktur ihre erklärten Zielmärkte Öffentliche Verwaltung, Industrie, Handel und Transport, Automobilindustrie, Telekommunikation sowie Banken und Versicherungen angehen.

Im Rahmen der Reorganisation hat Baan Deutschland drei Bereiche an Partner verkauft. Dabei handelt es sich samt und sonders um einst strategisch zugekaufte Produkte: Die Branchenlösung für Energieversorger stammt von der ehemaligen Hamburger IVE GmbH, die PZE (Personalzeiterfassung) von Strässle. Das von Siemens übernommene und anschließend von der Baan-Tochter Q.4 IBS GmbH betreute Comet-Geschäft schließlich wurde an eine Investment-Gesellschaft des früheren Baan-Geschäftsführers Karl-Heinz Voß verkauft. Nach Angaben von Baan-Sprecherin Simone Droll wollte Voß als einziger Interessent alle Q.4-Mitarbeiter übernehmen. Nebenbei wurde noch ein weiteres Pöstchen verschoben: Neuer Geschäftsführer bei Q.4 IBS wird der ehemalige Baan-Vertriebschef Burghard Kleffmann, der zuletzt als General Manager des Bereichs Baan Midmarket Solutions (BMS) tätig war.

Durch die Outsourcing-Maßnahmen sind insgesamt rund 170 Mitarbeiter zu Partnerunternehmen gewechselt. Durch weiteren Stellenabbau hat Baan Deutschland seinen Mitarbeiterstamm von 700 auf rund 450 reduziert. Der Bereich technischer Support und Consulting war davon nicht betroffen. In Osteuropa wird Baan künftig nicht mehr über eigene Vertriebsniederlassungen vertreten sein, sondern die Geschäfte einzig über Partnerunternehmen (Rußland: Alpha-Integrator Limited; Ungarn, Tschechien und Griechenland: Singular Software SA) abwickeln. Am 3. Februar gibt Baan offiziell sein Geschäftsergebnis für das abgelaufene Quartal bekannt.