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Baan-Aktie im freien Fall

16.05.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Baan-Aktie liegt inzwischen auf dem niedrigsten Niveau in der Geschichte des krisengeschüttelten Softwarehauses. Gestern verlor das Papier 8,1 Prozent seines Wertes und notierte zum Amsterdamer Börsenschluss bei 2,16 Euro. Heute eröffnete die Aktie mit 2,06 Euro. Am Nachmittag sank der Anteil auf unter zwei Euro und damit unter sein absolutes Jahrestief.

Ungeachtet dessen versuchte Baans frisch gebackener Finanzchef Rob Ruijter auf der gestrigen von Crédit Suisse First Boston organisierten Technologie-Konferenz, die Genesungspläne seines Unternehmens plausibel zu machen. Der ERP-Anbieter (Enterprise-Resource-Planning) wolle sich künftig mehr auf die existierenden Kunden konzentrieren, statt die Akquise zu forcieren. Man werde die Business-Software auf vier Kernbereiche fokussieren, darunter die Automobil- und Elektronik-Industrie. Zudem habe Baan einen Einstellungsstopp verfügt. Weitere Kosteneinsparungen verspricht sich Ruijter von einer Verlagerung des Verkaufs auf indirekte Vertriebskanäle.

Ruijter bekräftigte die Absicht, die CRM-Einheit (Customer-Relationship-Management) Aurum an die Börse bringen zu wollen. Allerdings werde dies frühestens in sechs Monaten geschehen. "Das Going Public der CRM-Einheit wird die Probleme von Baan nicht lösen", zeigte sich der Finanzchef einsichtig.