Halbjahreszahlen

Axel Springer profitiert vom Auslands- und Digitalgeschäft

03.08.2011
Die Expansion im Ausland und das Digitalgeschäft treiben das Wachstum des Medienhauses Axel Springer ("Bild", "Die Welt") an.

Im ersten Halbjahr wuchs der Umsatz um 11,8 Prozent auf 1,52 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,36 Milliarden Euro), wie der Konzern am Mittwoch in Berlin berichtete. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 10,5 Prozent auf 288,7 Millionen Euro (Vorjahr: 261,2 Millionen Euro).

Getragen wurde das Wachstum von einem Umsatzplus von 53,4 Prozent bei den internationalen Printmedien und von einem Anstieg um 30,3 Prozent bei den digitalen Medien. Die Online-Werberlöse lagen mit 357 Millionen Euro in den ersten sechs Monaten des Jahres deutlich über den Print-Werbeerlösen mit 318 Millionen Euro. "Das ist ein Wendepunkt in der Struktur des Unternehmens", sagte der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner.

Insgesamt trugen die digitalen und internationalen Medien in den ersten sechs Monaten bereits 38,8 Prozent zum Konzern-EBITDA bei - im Vorjahreszeitraum waren es 21,5 Prozent. Am Konzernumsatz hatten sie einen Anteil von 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr in Höhe von 35,8 Prozent.

Die Prognose für das Gesamtjahr 2011 wurde bestätigt. Demnach sollen der Jahresumsatz im einstelligen Prozentbereich steigen. Für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) rechnet der Vorstand im Vergleich zum Vorjahr mit einem Anstieg im niedrigen zweistelligen Prozentbereich.

Nach Unternehmensangaben werden die kostenpflichtigen journalistischen Angebote von Axel Springer immer stärker genutzt. Gut eineinhalb Jahre nach dem Start verkaufe sich die digitale "Bild"-Ausgabe jeden Tag mehr als 108.000 Mal, bei der "Welt" seien es knapp 17.000 tägliche verkaufte Ausgaben über alle Online-Plattformen. Insgesamt biete Axel Springer 44 kostenpflichtige Applikationen ("Apps") an.

Am Aktienmarkt sorgten die Zahlen und der Ausblick für Kursaufschläge. Die im MDax notierte Aktie legte um knapp neun Prozent zu - das Papier verlor jedoch in den vergangenen Wochen deutlich an Wert und war im bisherigen Jahresverlauf einer der schwächsten Werte im MDax.

LBBW-Analyst Stefan Borscheid nannte die Zahlen zum zweiten Quartal besser als erwartet. Er sehe seine Kaufempfehlung durch den Quartalsbericht deutlich untermauert. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen habe seine Erwartungen deutlich übertroffen. Die Verschuldung habe nach dem ersten Halbjahr ebenfalls auf einem akzeptablen Niveau gelegen. (dpa/tc)