Avocent kauft Landesk

09.05.2006
Die Intel-Ausgründung kostet mehr als 400 Millionen Dollar.

Mit einem kräftigen Kursrutsch hat die Aktie des Netzausrüsters und IT-Infrastrukturanbieters Avocent auf die Ankündigung des Managements reagiert, die privat gehaltene Firma Landesk zu übernehmen. Der Kaufpreis beläuft sich auf 416 Millionen Dollar, die zur Hälfte in Aktien und in bar gezahlt werden. Zudem können die Landesk-Eigner weitere 60 Millionen Dollar einstreichen, wenn das Unternehmen gewisse finanzielle Ziele erreicht. Mit der Akquisition verfolgen beide Firmen laut offizieller Stellungnahme den Plan, "das IT-Management neu zu erfinden". Erst Ende Januar hatte Avocent für 90 Millionen Dollar die US-Firma Cyclades übernommen, die im IT-Infrastruktur-Management tätig ist.

Landesk war im Jahr 2002 mit Hilfe von Beteiligungskapital von Intel ausgegründet worden. Die Firma hatte wiederholt einen Börsengang in Aussicht gestellt, zu dem es jedoch nie gekommen war. Eigenen Angaben zufolge steigerte das Unternehmen seinen Umsatz jedes Jahr um durchschnittlich 25 Prozent und erwirtschaftete dabei stets einen positiven Cashflow. Allerdings muss sich das Wachstum zuletzt abgeschwächt haben, denn für das Jahr 2003 hatte CEO Joe Wang noch einen Umsatzanstieg um 88 Prozent verkündet. Im Jahr 2005 erzielte Landesk einen operativen Gewinn (Ebitda) von sieben Millionen Dollar bei knapp 84 Millionen Dollar Umsatz. (ajf)