CeBIT-Auftritt von AVM unter dem Motto Schneller zu Hause

AVM präsentiert vier neue Fritzboxen

16.03.2015
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Auf der CeBIT 2015 stellte AVM vier neue Fritzboxen vor und gab einen Ausblick auf die künftige Entwicklung - etwa TV-Kabelboxen mit Download-Raten von bis zu 1,7 Gbit/s. Gleichzeitig nahm das Unternehmen zu aktuellen netzpolitischen Fragen Stellung.

Routerzwang, Breitbandausbau, das drohende Aus für WLAN-Hotspots waren nur einige Punkte, zu denen AVM - neben seinen Produktvorstellungen auf der CeBIT - auf der CeBIT Stellung bezog. Grundsätzlich begrüßte Johannes Nill, Sprecher der Geschäftsführung bei AVM, die Breitbandentwicklung in Deutschland. So sei 2014 die Zahl der Breitbandanschlüsse um etwa eine Million auf 29,4 Millionen gestiegen. "Damit ist Deutschland in Sachen digital economy zumindest in Sachen Breitband auf einem guten Weg", so Nill. 2014 konnten vor allem die Kabelnetzbetreiber Boden gut machen und kamen erstmals auf einen Marktanteil von über 20 Prozent. Dagegen steigt der Anteil der Glasfaseranschlüsse in Deutschland nach den Worten Nills leider nicht, "obwohl diese Anschlüsse das meiste Potenzial bieten". Derzeit sind lediglich ein Prozent aller Breitbandanschlüsse per Glasfaser ausgeführt.

Droht das Aus für kostenlose WLAN-Hotspots

Positiv stimmt Nill dagegen die Entwicklung in Sachen Routerzwang. Nach drei Jahren des ständigen Mahnens zeichne sich jetzt mit dem Gesetzesentwurf der Regierung eine freie Endgerätewahl ab, die sicher "positive Auswirkungen auf den Markt habe, wie bereits das Beispiel USA nach der Gerätefreigabe gezeigt habe". Dagegen droht der Branche und den Nutzern womöglich eine neue Gefahr. Auf der CeBIT kritisierte der AVM-Manager die Mobilfunkindustrie scharf, weil sie im Zuge der LTE-Weiterentwicklung Zugriff auf das 5-Ghz-Frequenzband wolle. Diese LTE-Zellen im WLAN-Band könnten dann künftig alle WLAN-Anwender beeinträchtigen. "Damit ist womöglich mit dem WLAN-Hotspot im Kaffee Schluss, wenn kostenpflichtige LTE-Angebote im 5 Ghz-Band möglich sind und LTE-Zellen das WLAN überstrahlen", warnte Nill vor den möglichen Auswirkungen. Er forderte deshalb auf der Messe eine offene Diskussion über die mögliche LTE-Entwicklung und ihre Folgen.

Schneller zu Hause

Der eigentliche Messeauftritt auf der CeBIT steht bei AVM unter dem Motto "Schneller zu Hause". So zeigen die Berliner etwa die Studie eines künftigen Kabel-Routers, der im Download mit Bandbreiten von bis zu 1,7 GBit/s aufwarten und im Upload 240 Mbit/s erreichen soll. Ansonsten zeigt AVM, wie bereits im Vorfeld der Messe angekündigt, vier neue Fritzbox-Modelle. Ein Highlight des Messeauftritts ist die Fritzbox 4080 mit einer WLAN-Performance von bis zu 2,5 GBit/s und Multi-User-MIMO-Technologie mit WLAN AC Wave 2. Für Einsteiger eignet sich die Fritzbox 4020, die kleinste Fritzbox aller Zeiten. Trotz der geschrumpften Größe soll sie mit allen Features von FRITZ!OS aufwarten. Sie ist wie die Fritzbox 4080 ein WLAN-Router und lässt sich flexibel an Kabel-, DSL- oder Glasfasermodems einsetzen. Darüber hinaus zeigt AVM zwei weitere Boxen: Die Fritzbox 7430 bietet schnellen Internetzugang an IP-basierten DSL-Anschlüssen und die Fritzbox 6820 LTE eignet sich für zuhause und unterwegs.

Kinderzimmer nicht aufgeräumt - kein WLAN!

Zudem zeigt AVM auf der CeBIT eine Vorschau auf die nächste Version von FRITZ!OS, dem Betriebssystem der Fritzboxen. Neu ist die Heimnetzübersicht, auf der sich alle mit einer Fritzbox verbundenen Geräte zentral anzeigen lassen. Sie bietet auch die Möglichkeit, zentral AVM-Repeater oder weitere Fritz-Produkte mit einem Update zu versehen. Ein neuer "Assistent" in der Bedienoberfläche sorgt für die noch leichtere Umstellung der Festnetz- auf IP-basierte Telefonie. Außerdem bietet die Kindersicherung mehr Flexibilität, da sich die Surfzeit per Ticket spontan verlängern lässt. Etwa 45 Minuten Surf-Zeit für das Aufräumen des Kinderzimmers. Auch der WLAN-Monitor zur Analyse des "Verkehrsaufkommens" in drahtlosen Netzen erhält noch detailliertere Angaben zum WLAN. Anwender sehen nun auf einen Blick alle Beeinflussungen durch Funknetze in der Umgebung sowie mögliche Störquellen und können auf der Oberfläche einen anderen Kanal wählen. Das kommende FRITZ!OS wird im Laufe des Jahres 2015 verfügbar sein