AVL List trickst den SAP-Standard aus

20.09.2006
Von Thomas Kircher

Die Idee für die Lösung ergab sich aus der Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung Mieschke Hofmann und Partner GmbH (MHP). Da der SAP-Standard für die notwendigen Anpassungen nicht nutzbar war, analysierte MHP auf der CRM- und SCM-Seite alle Standarderweiterungen wie Business-Add-ins und User-Exits quasi auf der "Bit- und Byte-Ebene". Diese Detailuntersuchung führte zu einer "Hintertür": Mit Hilfe von Business-Add-ins auf Basis der SAP-Programmiersprache Abap und "Abap Objects" ließen sich Anforderungen, die für den Standard zu speziell waren, dennoch im SAP-System umsetzen.

Lösung auf Bit-Ebene

Die Business-Add-ins sind auf der CRM- und SCM-Seite systemübergreifend aufeinander abgestimmt. Nun ist es möglich, die Informationen mit dem Aufruf der Verfügbarkeitsprüfung im CRM zu harmonisieren, bevor sie an das Supply-Chain-Management (SCM) übergeben werden. Den umgekehrten Weg nimmt das Ergebnis der Verfügbarkeitsprüfung: Es wird zuerst im SCM angepasst und dann an das CRM übergeben.

Mit dieser Problemlösung gelang es innerhalb von zwei Wochen, die zweistufige Verfügbarkeitsprüfung umzusetzen. Mit E-Spares hat AVL List nun eine Echtzeit-Shop-Anbindung sowie eine Online-Verfügbarkeitsprüfung über mehrere Logistikstandorte in einer Softwareplattform.

Die Kunden haben die Online-Bestellung schnell angenommen. Dazu Michael Herbel, Leiter Customer Services Sales and Product Management bei AVL List: "Unsere Kunden beziehen nun wesentlich mehr Ersatzteile direkt und ziehen E-Spares den traditionellen Wegen wie E-Mail, Fax oder Telefon vor." Dadurch sei der Online-Umsatz um 80 Prozent gestiegen.