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Avis stampft Peoplesoft-Projekt ein

25.10.2004

Der Versuch von Avis Europe, mit Hilfe eines neuen Enterprise-Ressource-Planning-(ERP-)Systems von Peoplesoft, das IT-Backend auf Vordermann zu bringen, ist gründlich gescheitert: Die Autovermietungs-Company gab bekannt, das 2003 gestartete Großprojekt komplett einzustampfen. Der Schaden ist erheblich: Avis plant hierfür eine Rückstellung im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Einer offiziellen Avis-Mitteilung zufolge hatte das ERP-Projekt mit erheblichen Verspätungen und Kostenüberschreitungen zu kämpfen. Letztere führt das Unternehmen auf fundamentale Probleme beim Design und der Implementierung zurück.

Die neue Lösung sollte die verschiedenen Geschäftsprozesse des Unternehmens, das rund 6000 Mitarbeiter an 1250 Standorten beschäftigt, zusammenführen und vereinheitlichen. "Wir sind sehr enttäuscht, dass große Teile des IT-Systems signifikante Mehrkosten verursacht haben, sich der erwartete Nutzen aber nicht eingestellt hat", erklärt Avis-Europe-CEO Murray Hennessy den Projektstopp. Das operative Geschäft hat darunter offenbar nicht direkt gelitten, da die Alt-Systeme nach wie vor im Einsatz sind und das wohl auch noch länger bleiben.

Peoplesoft wollte dazu bislang keine Stellung nehmen und bestätigte lediglich, die Software Anfang 2003 lizenziert zu haben. Mit der Implementierung war Atos Origin beauftragt. Auch von dieser Seite steht eine Stellungnahme noch aus. (rg)