Avaya will VoIP-Angebot mit Ubiquity stärken

15.01.2007
Der Netzwerkausrüster bietet 74,3 Millionen Pfund (144 Millionen Dollar) in bar für den britischen SIP-Experten.

Mit dem Übernahmeangebot bewegt sich der auf Equipment für Unternehmensnetze spezialisierten Anbieter Avaya auf ungewohntem Terrain. Ubiquity Software aus dem walisischen Cardiff entwickelt und vertreibt SIP-basierende (Session Initiation Protocol) Kommunikationslösungen für Mobilfunk- und Festnetzanbieter, Systemintegratoren und unabhängige Softwareentwickler. Kernprodukt des 1993 gegründeten Unternehmens ist der SIP-basierende Application Server "SIP A/S": Die als Plattform für Carrier-Systeme konzipierte Lösung ist Bestandteil des IP Multimedia Subsystem (IMS) und soll Betreibern den Wechsel auf moderne konvergente IP-Netze, die so genannten Next Generation Networks, erleichtern. Gleichzeitig hält Ubiquity eine Entwicklungsumgebung zum Erstellen entsprechender Anwendungen sowie für Multimedia-Services geeignete Billing-Lösungen vor.

Avaya plant, die Softwareplattform von Ubiquity nach der Übernahme in sein eigenes Portfolio einzubinden. "Wir glauben, dass die Kombination der Lösungen Kunden und Entwicklern die Integration von Kommunikationstechniken und Geschäftsprozessen erleichtert", erklärte Micky Tsui, Vice President Global Communications Solutions. Ubiquity verbinde eine breite Auswahl an fragmentierten Techniken miteinander und erspare den Kunden somit viel Geld und Zeit.

Um die angeblich so schlagkräftige Verbindung eingehen zu können, bietet Avaya 37 Pence (rund 73 Cent) in bar je Ubiquity-Aktie. Das entspricht einer Prämie von 86,5 Prozent gegenüber dem Schlusspreis des Titels am 26. Dezember 2006 - dem letzten Tag, bevor Ubiquity die Anleger über die Übernahmeverhandlungen informierte. Inzwischen hat der Verwaltungsrat von Ubiquitiy dem insgesamt 74,3 Millionen Pfund (etwa 144 Millionen Dollar) schweren Übernahmeangebot zugestimmt und den Aktionären empfohlen, Avaya ihre Anteile anzudienen. (mb)