Der Hersteller Avaya will seine Telekommunikationsanlagen künftig häufiger vermieten als verkaufen. Dafür sei der Vertrieb neu organisiert und die Angebote inklusive des Services verbessert worden, teilte das US-Unternehmen am Dienstag an seinem deutschen Hauptsitz in Frankfurt mit. Die Kunden könnten künftig in einem dualen System je nach ihren wirtschaftlichen Bedürfnissen zwischen Miete und Kauf wählen, erklärte Avaya-Vizepräsident Todd A. Abbott.

Avaya hat sich auf die Ausrüstung von Call-Centern und Internettelefonie spezialisiert. Die gegen den Marktführer Siemens gerichtete neue Strategie sei von der Belegschaft sehr positiv aufgenommen worden, sagte der Europa-Vertriebschef Michael Bayer. Möglicherweise entstehe ein leicht positiver Beschäftigungseffekt.

Von den Planungen unberührt blieben die von den Gewerkschaften scharf angegriffenen Restrukturierungen des Konzerns in Deutschland. Bayer ließ erneut Gewerkschaftsvorwürfe unkommentiert, dass das von Finanzinvestoren beherrschte Unternehmen jeden sechsten seiner noch 3.600 Mitarbeiter in Deutschland entlassen will. Demnach sollen die Niederlassungen in Köln und Hamburg geschlossen und die Zentrale in Frankfurt verkleinert werden. Erst kürzlich hatte Avaya-Deutschlandchef Jürgen Gallmann das Unternehmen aus persönlichen Gründen verlassen. (dpa/ajf)