Intelligente Funktionen

Autos übernehmen die Kontrolle des Fahrers

30.07.2008
Von pte pte
Technische Hilfen im Auto sollen den Massenmarkt erobern. Ein Projekt testet die verschiedenen Ansätze.

Intelligente Fahrzeugsysteme (Intelligent Vehicle Systems, IVS) können für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen, die Energieeffizienz steigern sowie Verkehrsstockungen beikommen. Im Rahmen des EU-Projekts euroFOT (European Large-Scale Field Operational Tests on In-Vehicle Systems), an dem 28 Partner beteiligt sind, erfolgt ein groß angelegter Feldtest von Technologien, die für einen besseren Fluss des europäischen Straßenverkehrs sorgen könnten. Ziel ist nicht nur, die Leistungsfähigkeit der IVS zu bewerten, sondern auch etwaige Risiken und das Marktpotenzial der Fahrhilfen zu erkennen. Das soll dazu beitragen, die technischen Unterstützungssysteme auch für den Massenmarkt attraktiv zu machen.

Die IVS-Technologien, die im Projekt getestet werden, sind vielseitig. Die "Adaptive Cruise Control" (ACC) beispielsweise dient einer intelligenten Steuerung der Fahrtgeschwindigkeit in Abhängig vom Verkehrsfluss. Das "Blind Spot Information System" wiederum dient der Überwachung des toten Winkels der Rückspiegel, während "Curve Speed Warning" verhindern soll, dass Fahrer mit überhöhter Geschwindigkeit in Kurven gehen. Auch eine Funktion zur Warnung vor dichtem frontalen Auffahren sowie ein Spurhalteassistent sind Teil des Projekts. Für Auto-Fans sind manche Funktionalitäten bereits ein Begriff. "Einige der euroFOT-Systeme wie die ACC sind schon seit einigen Jahren auf dem Markt", meint Ariane Brusselmans, Sprecherin beim Projektpartner ERTICO - ITS Europe, auf Anfrage von pressetext. Allerdings seien sie bisher nur Optionen im Luxussegment und hätten nicht den Massenmarkt erreicht.

Das soll sich durch das auf 40 Monate anberaumte EU-Projekt ändern, in dem über 1.500 Testfahrzeuge zum Einsatz kommen. "euroFOT wird die Systeme unter realen Fahrbedingungen testen", betont Brusselmans. Damit sollen Aufschlüsse über die kurz- und langfristigen Auswirkungen von IVS gewonnen werden, beispielsweise auf das Fahrerverhalten und die Systemleistung. Ein Ziel ist es zu bewerten, ob die Technologien wirklich effektiv auf normalen Straßen sind und auch so leistungsfähig wie vorgesehen. Damit wollen die Projektpartner Risikofaktoren erkennen und klären, welche Aspekte der IVS idealer Weise eine weitere Entwicklung durchlaufen sollten, ehe sie einen breiteren Einsatz erleben. Ein wichtiges Thema dabei ist auch die Nutzerakzeptanz. Jene Technologien, die von den Testern gut angenommen werden, haben entsprechend hohe Aussichten auf einen Erfolg auf dem Markt.

Das bessere Verständnis soll sich auch auf die Rahmenbedingungen für einen breiteren Einsatz der Technologien auswirken. "euroFOT wird politischen Verantwortlichen helfen, informierte Entscheidungen über den Rechtsrahmen für den Einsatz von IVS zu treffen", ist Brusselmans überzeugt. (pte)