Die Plattform soll den Online-Handel ergänzen

Automobilzulieferer handeln im Web

09.03.2001
MÜNCHEN (CW) - Seit kurzem verfügen die Tier-2-Supplier (Zulieferer der Zulieferer) in der Autobranche über einen eigenen Internet-Marktplatz. "Supply On" will auch kleinen und mittleren Firmen den elektronischen Handel ermöglichen und begreift sich als Ergänzung zu den Plattformen, die die Automobilindustrie selbst betreibt.

Der Betreiber Supply On AG wurde bereits vergangenen Sommer von einer Kooperation international tätiger Automobilzulieferer ins Leben gerufen. Der branchenbezogene Online-Marktplatz soll den beteiligten Unternehmen ermöglichen, Prozesskosten zu reduzieren, die Logistik zu verbessern und ihre internationalen Geschäftsbeziehungen zu vertiefen.

Neben den Initiatoren Robert Bosch GmbH, Continental AG, INA Wälzlager Schaeffler oHG, ZF Friedrichshafen AG und SAP AG beteiligen sich auch Unternehmen wie die Thyssen Krupp Automotive AG oder die Webasto AG an dem Projekt. Insgesamt vertreten die Initiatoren ein Einkaufsvolumen von rund 62 Milliarden Mark. SAP zeichnet für die technische Infrastruktur verantwortlich.

Supply On will den Teilnehmern integrierte Lösungen für Einkauf, Vertrieb, Logistik und Entwicklung bieten. Damit wird der Marktplatz, so die Initiatoren, die internationale Suche nach Lieferanten ermöglichen, Funktionen für elektronische Angebotsanfragen bereitstellen und Online-Verhandlungen unterstützen.

Im Bereich Einkauf und Verkauf sind bereits elektronische Ausschreibungen und Online-Bidding möglich, deren Regeln von den Teilnehmern individuell festgelegt werden. Das Business Directory liefert Informationen über Unternehmen, geordnet nach Materialgruppen und Fertigungsmöglichkeiten. Jeder Datenbankeintrag wurde zuvor auf die Grundanforderungen des Qualitäts-Managements hin geprüft.

Geplant ist der Ausbau von Beschaffungswerkzeugen sowie von Logistik- und Entwicklungsfunktionen. So werden im Bereich Logistik Lösungen für die Auftragsabwicklung und das Fracht-Management bereitstehen. Für das Engineering sollen geeignete Werkzeuge verschiedene Entwicklungsdienstleistungen, den Austausch technischer Zeichnungen sowie Workflow- und Dokumenten-Management ermöglichen.

Durch die Web-basierte Plattform eröffnet sich auch kleineren und mittleren Betrieben die Möglichkeit zu elektronischen Geschäftsbeziehungen, ohne auf technisch und finanziell aufwendige EDI-Lösungen zurückgreifen zu müssen. Die Anbindung der Teilnehmer ist an den Marktplatz unabhängig von den jeweils verwendeten ERP-Systemen.

Abb: Die Initiatoren von Supply On

Neben vier hochkarätigen Zulieferkonzernen ist auch SAP an dem elektronischen Markt beteiligt. (Quelle: Supply On)