Ratgeber

Automatisierter SAP-Test spart Geld

21.02.2011
Von Eric Jochum
Nur wenige Unternehmen testen ihre SAP-Systeme konsequent und professionell. Automatisiertes Software-Testing garantiert aber ein hohes Maß an Sicherheit und Stabilität.

Viele große Automobilkonzerne steuern ihre Fahrzeugproduktion über eine ERP-Lösung von SAP. Sämtliche Prozesse, die beispielsweise die Montage betreffen, sind dort abgebildet. Das SAP-System sorgt dafür, dass immer genügend Fertigungsteile vorhanden sind. Wenn der Bestand zurückgeht, löst die Software automatisch einen Bestellvorgang beim Zulieferer aus, der dann die entsprechenden Teile rechtzeitig liefern kann. Kommt es hier zu einem Softwarefehler, kann es durchaus sein, dass die Bänder in den Fertigungshallen stillstehen, und das kann teuer werden. Umso erstaunlicher ist es, dass IT- und Fachabteilungen beim Testen von Software nicht genügend Sorgfalt an den Tag legen. Die Notwendigkeit von Tests ist vielen zwar bewusst, doch fehlt den Mitarbeitern die Zeit.

Auf jeden Fall notwendig sind Tests, wenn SAP alle zwei Monate ein neues Patch herausbringt oder alle sechs Monate ein Enhancement Package veröffentlicht - und selbstverständlich bei komplett neuen Installationen. Dann müssen die IT und die Fachabteilungen das gesamte System mit Anwendungsfällen prüfen. Das gilt auch für die Eigenentwicklungen und Erweiterungen der SAP-Standardprogramme.

Manuelles Testen: Zeitaufwändig und unvollständig

Statt aber systematisch, methodisch und strukturiert vorzugehen, bestimmt Kollege Zufall die Testprozesse. So wird häufig intuitiv gearbeitet, nach dem Prinzip: Wir suchen uns gängige Anwendungsfälle. Dieses manuelle Testen frisst jedoch viel Zeit und ist nicht kalkulierbar. Ein Anwender gibt manuell die Testfälle und Daten in das SAP-System ein, bestätigt die Dateneingabe und wartet ab, was passiert. Funktioniert alles einwandfrei, nimmt er sich den nächsten Fall vor, gibt es Schwierigkeiten, versucht er den Fehler zu beheben.

Die Folgen sind häufig Testszenarien, die einem produktiven Massenbetrieb nicht standhalten und sich nicht wiederholen lassen. Die ermittelten Testfälle sind oft fehlerhaft und bis zu 30 Prozent redundant. Zudem bleiben die negativen Testfälle außen vor.