Verbraucherbund prangert codierte Warenauszeichnung an:

"Automatische Kassensysteme sind konsumentenfeindlich"

23.02.1979

ZÜRICH (bi) - Obwohl erst wenige Schweizer Einzelhändler sich mit der Idee befaßt haben mögen, die Arbeit der Kassiererinnen durch POS-Systeme zu erleichtern beziehungsweise zu ersetzen, melden sich bereits jetzt Gegenstimmen: So warnt der Schweizerische Konsumentenbund SKB die Verbraucher nun, nach Einführung der Selbstbedienungsläden, vor einer neuerlichen "stillen Revolution".

Der SKB erkennt zwar an, daß die neuen Kassensysteme die Käufer vor Fehleintippungen schützen, beklagt hingegen, daß die Artikel nicht mehr - wie bisher noch üblich - direkt mit dem Preis ausgezeichnet sind. Der Konsumentenbund argumentiert, daß dadurch der kritische Preisvergleich erschwert werde. Auch wenn die neuen Kassenstreifen um einige Informationen bereichert seien, zum Beispiel um die Artikelbezeichnung, bleibe der Wunsch der Kunden nach einer deutlichen Preisangabe unmittelbar auf der Ware offen.

Der Schweizer Verbraucherverband hegt außerdem den Verdacht, daß die Investitionskosten für diese als verbraucherfeindlich bezeichnete Rationalisierungsmaßnahme der Einzelhändler den Kunden zu allem Überfluß auch noch, "aufgebrummt" werden könnten - codiert natürlich.