Auswahltipps für SAP-Datenbanken

12.09.2006
Von Axel Szelepusa

Batch-only-Verarbeitung

Mit der Software "Oracle Data Guard" ist der Betrieb einer Standby-Datenbank für Oracle weitestgehend automatisierbar. Eine logische Standby-Datenbank ermöglicht eine weitere Backup-Variante, bei der sich direkt die SQL-Statements auf die Standby-Seite übertragen lassen. Diese Instanz kann dann sogar in einem reinen Lesemodus arbeiten. So lässt sich ein eingeschränktes System für die Batch-Verarbeitung aufbauen, wodurch sich die Last auf der produktiven Datenbank reduziert.

Max DB erlaubt sowohl den Standby- als auch den Hot-Standby-Betrieb. Bei beiden Konzepten verfügen die Datenbanken über einen eigenen Datenbereich. Im Standby-Betrieb überträgt die Lösung Logs vom Quellsystem auf die Schattendatenbank. Im Hot-Standby-Modus wird dagegen auf einen gemeinsamen Logbereich zugegriffen. Dies ermöglicht es, SAP-Transaktionen mit einer frei konfigurierbaren Verzögerung zu buchen, ohne dass ein Log komplett abgeschlossen sein muss. Somit verringert sich bei einem Ausfall der produktiven Datenbank der potenzielle Datenverlust erheblich.

Unicode braucht mehr Platz

Datenbank

Codepage

Mehrbedarf an Speicherplatz

Microsoft SQL Server

UTF-16

+40 bis 60 Prozent

MaxDB

UTF-16

+40 bis 60 Prozent

Oracle

CESU-8

Bis +10 Prozent

IBM DB2 for AS/400

UTF-16

+10 bis 20 Prozent

IBM DB2 for z/OS

UTF-16

+20 bis 25 Prozent

IBM DB2 UDB for Unix/NT

UTF-8

Bis +10 Prozent

Die Version 8.2 von DB2 UDB High Availability Disaster Recovery (HADR) hält die Log-Dateien lokal gespeichert und bucht SAP-Transaktionen über Protokolldateien. Das System arbeitet mit einer synchronen oder einer asynchronen Datenübertragung. Der synchrone Modus vollzieht Transaktionen in der produktiven Instanz erst dann, wenn die Datei auch auf der Standby-Instanz geschrieben wurde, um die Synchronität beider Systeme zu garantieren. Die hierfür notwendige Übertragungszeit beeinflusst jedoch die Datenbank-Performance. Im asynchronen Modus wird systemseitig nur die Übergabe der Protokolldatei an das Netzwerk überprüft. Diese Betriebsart wirkt sich nicht auf die Performance der Datenbanken aus.

Master und Standby

DB2 und Oracle bieten darüber hinaus die Möglichkeit, zwischen Master- und Standby-Datenbank umzuschalten. Die beiden Datenbanken tauschen dann lediglich die Rollen. Durch diese Funktion ergeben sich zusätzliche Wartungsfenster, die die Online-Zeit der Anwendung nicht beeinträchtigen. Auch benötigt dieser Wechsel keinerlei nachträglichen Aufwand wie beispielsweise für eine Rücksicherung. Somit lässt sich die Systemverfügbarkeit auch ohne Betriebssystem-Cluster erhöhen.