Ausverkauf bei Syquest

Ausverkauf bei Syquest Iomega schlachtet den Konkurrenten aus

22.01.1999
MÜNCHEN (CW) - Iomega kauft für 9,5 Millionen Dollar in bar Technologien und Patente vom maroden Ex-Konkurrenten Syquest. Der vor dem Konkurs stehende Wettbewerber hatte im November letzten Jahres alle Geschäftsoperationen eingestellt und Gläubigerschutz beantragt.

Seit November 1998 wird in der Branche spekuliert, wer der geheimnisvolle Käufer von Syquest sein könnte, den das marode Unternehmen selbst ins Gespräch gebracht hatte. Jetzt ist das Geheimnis gelüftet: Für 9,5 Millionen Dollar verleibt sich Iomega alles ein, was der am Boden liegende Konkurrent noch zu bieten hat: Patente, Technologien, sogar die Rechner und Büromöbel.

Iomega werde jedoch weder Unterstützung für Syquest-Produkte anbieten noch die Laufwerke des ehemaligen Konkurrenten weitervermarkten, so Fred Forsythe, President der Professional Product Division von Iomega.

Nach Meinung vieler Analysten will der Wechselplattenhersteller die Syquest-Technologie für die eigenen Produkte nutzen.

Die 9,5 Millionen Dollar werden Syquest nicht lange über Wasser halten. Zwar habe man sich nach eigenen Angaben das beste Angebot herausgesucht, doch durch den Technologietransfer hat die Firma jede Grundlage für die Herstellung ihrer Wechselspeicherlaufwerke verloren.

Mit diesem Geschäft baut Iomega seine Führungsrolle im Wechselspeichergeschäft weiter aus. Nach Insidereinschätzungen ist der Preis von 9,5 Millionen Dollar lächerlich gering für das technische Know-how, das die Speicher-Company dafür bekommt. Außerdem verhindere Iomega mit dem schnellen Kauf, daß sich ein anderer Konkurrent alle Rechte an Syquests Technologie sichert.

Es wird allgemein erwartet, daß das Geschäft noch im ersten Quartal 1999 endgültig über die Bühne gehen wird.