Das Geschäft in der Alpenrepublik ankurbeln:

Austro Olivetti peilt DV- und OA-Markt an

03.05.1985

WIEN (apa) - Das Image als traditioneller Verkäufer von Bürogeräten, insbesondere Schreibmaschinen, möchte die österreichische Tochter des italienischen Elektronikherstellers Olivetti ablegen. Der Presse wurden letzt neue Computerprodukte vorgestellt. die aus der Zusammenarbeit von Olivetti mit dem US-Konzern AT&T stammen.

Die bisherige Umsatzstruktur von Austro Olivetti ist noch zu wenig auf den Wachstumsmarkt der Computertechnik und Büroautomation ausgerichtet, sagte der Generalmanager Helmut Karner. Die Österreich-Tochter, deren Mitarbeiterstand von 250 seit etwa drei Jahren gleich geblieben ist, konnte in diesem Zeitraum nicht die rasante Aufwärtsentwicklung der Muttergesellschaft mitmachen. Rund 55 Prozent des Umsatzes von rund 450 Millionen Schilling werden in Österreich mit konventionellen Textgeräten erzielt, während der Olivetti-Konzern bereits 80 Prozent seines Weltumsatzes mit Computerprodukten tätigt.

Den österreichischen Markt will Olivetti nun mit Hilfe intensiverer Beratung öffnen. Hierfür sollen auch unabhängige Berater, wie Softwarehäuser, DV-Konsulenten oder Computershops herangezogen werden. Es gelte, den Anwendern Organisationslösungen anzubieten und die Hardware dem Bedarf entsprechend mitzuliefern, sagte Karner. Das Betriebssystem Unix, das Olivetti mit Computern von AT&T anbietet, soll künftig das "Umsteigen" auf Computer fremder Hersteller erleichtern.

Wesentlich besser als Austro Olivetti, deren Ergebnisse der letzten Jahre Karner bei Umsatzzuwächsen zwischen fünf und zehn Prozent als nicht zufriedenstellend bezeichnete, hat im Finanzjahr 1984 die Olivetti-Gruppe abgeschnitten. Der konsolidierte Umsatz stieg um 22 Prozent auf umgerechnet 51,7 Milliarden Schilling, ein "deutlicher Anstieg" des Nettoertrages, wird erwartet.