Außer Spesen . . .

03.04.1980

Ein kleines Problem wäre da freilich noch: Der DV-Chef fährt nach Hannover, um Alternativen zu prüfen. Mit anderen Worten: Das Inaugenscheinnehmen der verschiedenen Angebote soll der Entscheidungsfindung für geplante, Hardware- und Software-lnvestittonen dienen. In der Praxis entscheidet eben nicht der Top-Manager, was gekauft wird, sondern der DV-Leiter - auch wenn sich das noch nicht in den Werbeabteilungen der Hersteller herumgesprochen hat (siehe oben). In Hannover jedoch wird dem, "echten" Interessenten die Suche nicht gerade leicht gemacht. Bleibt demnach zu fragen, ob CeBIT in seiner jetzigen Form für den Fachmann nöch eine Reise wert ist.

Nach Aussagen von DV-Chefs, die CW zum Thema der Woche "CeBIT 80: Gesichtsbad für Hersteller und Anwender?" eingeholt hat (CW-Nr. 13 vom 28. 3. 80), gewinnen Kongreßmessen wie die Münchener "SYSTEMS" bei den DV-lnsidern an Zugkraft. Hier fände noch, so wird argumentiert, fachlicher Dialog zwischen Anwendern und Herstellern statt. Die Meldeliste der Hannover-Messe AG spricht freilich eine andere Sprache: Von CeBIT-Müdigkeit keine Spur. Im Gegenteil: So viele Hersteller, wie kommen wollen, finden gar nicht Plak. Fragt man hinterher, was die Messe gebracht hat, dann kommt oft die "Spesen"-Klage. Doch für das Gesichtsbad gibt es offenbar keinen Ersatz.