Auslagerung spart 15 Prozent

01.06.2006
Abzüglich aller Beratungs-, Transaktions- und Management-Kosten ergibt sich unterm Strich eine nicht zu verachtende Entlastung.

Die Berechnung geht auf eine Analyse des Outsourcing-Beratungshauses TPI zurück, das Outsourcing-Deals, die in den Jahren 2003 bis 2005 vereinbart wurden, einer näheren Betrachtung unterzogen hat. Demnach konnten Unternehmen mit der Auslagerung ihrer IT-Funktionen und Geschäftsprozesse im Durchschnitt 15 Prozent Nettoeinsparungen erzielen. Verbleibende Verwaltungs- sowie Restrukturierungskosten und Beratungshonorare wurden berücksichtigt.

In die Erhebung flossen Daten von insgesamt 59 Deals mit einem Vertragswert von bis zu gut zwei Milliarden Dollar ein. Die meisten Anwender berichteten von Einsparungen zwischen zehn und 20 Prozent. Ein Teilnehmer konnte sogar mit um 39 Prozent gesunkene Kosten glänzen, drei Unternehmen zahlten nach der Auslagerung allerdings drauf. Insgesamt belief sich die Summe aller Einsparungen auf 5,5 Milliarden Euro. Die häufig von Marktteilnehmern geäußerte Behauptung, mit Outsourcing ließen sich die Kosten um 60 Prozent reduzieren, sei damit widerlegt, betonte TPI.

"Diese Untersuchung zeigt, dass die Versprechen auf massive betriebliche Einsparungen überzogen sind", sagte Bernd Schäfer, Area Managing Director von TPI Germany. "Häufig werden dabei die Kosten für Beschaffung sowie das gesetzliche und laufende Vertrags-Management nicht berücksichtigt." Mit der Analyse der Outsourcing-Deals sei es nun möglich, Auslagerungsentscheidungen auf Basis reeller Einschätzungen zu fällen, und "15 Prozent ist nicht nur eine realistische, sondern auch eine beträchtliche Zahl", warb Schäfer.

Die TPI-Erhebung zeigt zudem, dass Unternehmen zwar nach wie vor auslagern, um zu sparen, doch zunehmend streben Anwender mit dem Outsourcing eine verbesserte Flexibilität und Servicequalität an. Während im Jahr 2004 elf Prozent der Unternehmen angaben, Outsourcing-Projekte aus Qualitätsgründen anzustreben, waren es zuletzt 21 Prozent. Immer häufiger sind auch der Zugang zu spezialisierten Fertigkeiten, Verfahrenswissen sowie Transformationsvorhaben ein wichtiger Anreiz für das Outsourcing. "Unserer Erfahrung nach können Outsourcing-Vereinbarungen, die einzig und allein mit dem Ziel immenser Kosteneinsparungen abgeschlossen wurden, die Erwartungen der Kunden häufig nicht erfüllen", warnte TPI-Manager Schäfer. (jha)