Softwarequalität

Ausgebildete Tester sind die besseren Tester

01.04.2010
Anzeige  Das German Testing Board empfiehlt Testern im Vorfeld der Fachmesse iqnite Ende April in Düsseldorf die Ausbildung zum Certified Tester.

Das Chipkarten-Chaos zu Beginn des Jahres hat eines verdeutlicht: IT-Systeme werden immer komplexer und deshalb anfälliger für Softwarefehler. Die Gefahr großer wirtschaftlicher Schäden für die Unternehmen steigt damit ebenso wie die Unzufriedenheit der Kunden. "Das Sicherstellen der Softwarequalität wird künftig immer wichtiger werden", sagt Lothar Beller, der Softwaretests beim Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen verantwortet. Beller fühlt sich für diese Aufgabe aber bestens gerüstet. Denn er ist als einer von mittlerweile 14.000 Arbeitnehmern und Studenten zum Certified-Tester ausgebildet worden.

Für dieses Zertifikat erarbeitet das 2005 als eingetragener Verein gegründete German Testing Board (GTB) die deutschen Lehrpläne und die dazugehörigen Prüfungsfragen. "Die Ausbildung zum Certified Tester gibt Testern die Methoden an die Hand, um schneller die richtigen Tests erstellen zu können. Durch das vermittelte Gesamtbild verstehen die Tester, wie Softwareentwicklung funktioniert und wo die Chancen, aber auch die Grenzen des Softwaretestens liegen", sagt Beller.

Das GTB hat sich zum Ziel gesetzt, das Testen von Software zu professionalisieren. Vor allem in der Automobilindustrie, der Medizintechnik und der Luftfahrt genießt das Zertifikat ein hohes Renommee. Die Organisation kooperiert deutschlandweit mit verschiedenen kommerziellen Trainingsprovidern zusammen. Diese müssen dem Board nachweisen, dass sie die Lehrpläne korrekt umsetzen. Zwei unabhängige Zertifizierungsinstitute wickeln die Prüfungen ab. Der Fokus liegt dabei jedoch nicht nur auf der Industrie, der Certified-Tester wird auch kostenlos an die deutschen Hochschulen gebracht.

Das Certified-Tester-Schema ist dreistufig angelegt: Nach einem Einstiegskurs, dem Foundation Level, kann ein Advanced Level absolviert werden. "Zurzeit arbeiten wir mit Hochdruck daran, für eine dritte Stufe, den Expert Level, die entsprechenden Lehrplanmodule auf die Beine zu stellen", sagt GTB-Präsident Tilo Linz. Damit wolle man eine Karriereperspektive aufzeigen, denn Absolventen des Expert Levels kommen für Management-Aufgaben in Frage, beispielsweise für die Leitung größerer Test-Teams. (ue)