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Auseinandersetzung zwischen Infineon und Schumacher eskaliert

16.02.2006
Die Auseinandersetzung zwischen dem Chipkonzen Infineon und seinem früheren Vorstandschef Ulrich Schumacher eskaliert.

Interne und staatsanwaltschaftliche Untersuchungen hätten Fakten zu Tage gebracht, die das Unternehmen zum Handeln gezwungen hätten, sagte Aufsichtsratschef Max Dietrich Kley am Donnerstag auf der Hauptversammlung in München. Daher seien der Abfindungsvertrag und sein früherer Anstellungsvertrag gekündigt worden. Laut einem Bericht des "manager magazins" hat eine interne Untersuchung ergeben, dass Schumacher "konsequent private und dienstliche Belange vermischt" haben soll. Schumacher kritisierte das Vorgehen des Unternehmens scharf.

Infineon hatte sich im Frühjahr 2004 von Schumacher getrennt. Nach monatelangen Verhandlungen einigten sich beide Seiten auf eine Abfindung von 5,25 Millionen Euro. Da die Staatsanwaltschaft im Rahmen des Korruptionsskandals um den früheren Vorstand Andreas von Zitzewitz auch die Rolle Schumachers untersucht, legte Infineon die Zahlung der zweiten Rate auf Eis. Nun will das Unternehmen möglicherweise auch die erste Zahlung zurückfordern. Kley wollte sich zu Details nicht äußern.

Ein Sprecher Schumachers sagte: "Das ist eine weitere Episode im Privatkrieg von Aufsichtsratschef Max Dietrich Kley gegen Schumacher." Es sei befremdlich, dass ein interner Bericht, den weder Schumacher noch seine Anwälte kennen, zuerst den Medien zugeleitet worden sei. (dpa/tc)