Thomas Ochs x Villeroy & Boch

Ausdrucken und abheften war einmal

04.11.2005
Von Johannes Klostermeier
Als CIO Thomas Ochs bei Villeroy & Boch die TK-Systeme erneuerte, gab es keine Widerstände. Die Mitarbeiter erkannten schnell, welche Vorteile die neue Lösung für sie bringt.

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Der lachende Dritte war in dem Fall Thomas Ochs. Der CIO von Villeroy & Boch konnte einen "phantastischen Preis" für die neue TK-Anlage aushandeln, weil Siemens und Avaya-Tenovis scharf auf den Auftrag waren.

Das Re-Design der veralteten TK-Systeme an den Kernstandorten in Europa war das wichtigste Projekt der vergangenen zwei Jahre. Dabei wurden Unified Messaging, Voice over IP und ein Mobility Manager eingeführt. Microsoft Outlook ist jetzt die zentrale Plattform für alle Dienste wie SMS, Mail, Fax, SMS, Sprache und CTI. "Obwohl ursprünglich technologisch getrieben, wirkt sich die Umstellung auch auf die geschäftlichen Abläufe und Prozesse aus", sagt Ochs. Das CRM-System ist mit CTI in die neue TK-Anlage eingebunden. Die Vertriebsmitarbeiter müssen Auftragsfaxe nicht mehr ausdrucken und abheften, sondern können sie in der SAP-Umgebung sofort elektronisch ablegen. "Das kommt sehr gut an", erzählt der 43-jährige Diplom-Kaufmann. Eineinhalb Jahre hat das Projekt gedauert, die Kosten beliefen sich auf 0,7 Millionen Euro einschließlich internem Personalaufwand, die externen Investitionen betrugen rund eine halbe Million. Mit der Amortisation der Investition rechnet Ochs nach rund drei Jahren.

Ebenfalls neu eingeführt hat der IT-Leiter eine konzernweite IT-Governance als Eckpfeiler und Regelwerk für die weltweite Standardisierung der IT-Infrastruktur einschließlich aller Applikationen. In Zukunft will Ochs eine Portallösung für Business-Intelligence-Daten entwickeln, über die das Management online auf die wichtigsten SAP-Daten zugreifen kann.

Privat entspannt sich der CIO beim Moutainbike-Fahren und Golfspielen. Sein Lektüretipp ist die "Mäusestrategie für Manager". "Bei dieser Fabel kann man lernen, wie man sich am besten an neue Situationen anpasst", sagt Ochs. n

Johannes Klostermeier