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Warum Konzernchef Kai-Uwe Ricke seinen Konzern umbaut

Aus vier Telekom-Säulen werden drei

05.07.2004

Mangelnde Effizienz ist das Hauptproblem

Insofern könnte bei der Telekom eigentlich alles in Butter sein. Ist es aber nicht, denn ein wesentliches Problem schleppen die Bonner nach wie vor mit sich herum: mangelnde Effizienz, die aus großen Reibungsverlusten zwischen den einzelnen Konzernsparten resultiert. Ricke hatte es auf der jüngsten Hauptversammlung Mitte Mai noch so formuliert: "Wir kennen die Felder, auf denen wir Wachstum und Profitabilität steigern können. Diese liegen vor allem in der übergreifenden Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Divisionen. Wir werden daher das eine tun, ohne das andere zu lassen: Verantwortlichkeit in den Divisionen verbinden wir mit konzernweiter Zusammenarbeit. Denn unsere Stärke liegt darin, dass wir ein integrierter Konzern sind."

Was sich hinter diesen bedeutungsschwangeren Worten verbirgt, wurde vergangene Woche deutlich. Laut "Handelsblatt" hat der Telekom-Chef da in einem Schreiben an seine Führungskräfte unmissverständlich klar gemacht, wie er den Konzern ab dem kommenden Jahr strategisch neu aufstellen möchte. Demnach ist die bisherige Aufteilung in die vier Konzernsparten T-Com (Festnetz), T-Mobile (Mobilfunk), T-Systems (IT-Services) und T-Online (Internet) Makulatur. Statt dieser vier Einheiten soll es nur noch drei Konzernsäulen geben, die jeweils in der Verantwortung eines Vorstands liegen: die Business Unit Geschäftskunden, der T-Systems und die neue Vertriebsorganisation "Flächenvertrieb" zugeordnet sind, die Sparte Breitband/Festnetz, die sich künftig aus T-Com und T-Online zusammensetzt, sowie das Mobilfunkgeschäft, das unverändert von T-Mobile betreut wird. Diese Aufstellung orientiert sich an den neu definierten Wachstumsfeldern Geschäftskunden, Breitband und mobile Kommunikation. Zudem werde man die Zahl der Vorstandsmitglieder von derzeit sieben auf sechs Personen reduzieren.