Aus Armonk nichts Neues

18.10.1985

Aus Armonk nichts Neues. Auch im dritten Quartal 1985 mußte die IBM Corp. Gewinneinbußen hinnehmen. Zwar stieg der Umsatz gegenüber dem dritten Quartal des Vorjahres um an die zehn Prozent, im Neunmonatsvergleich wurde indes ein Fünfprozentwachstum nicht erreicht.

Daß in den vergangenen Wochen rund 100 Sierra-Maschinen ausgeliefert werden konnten, brachte nicht den von US-Branchenanalysten erwarteten Effekt. Kein Wunder: Die 3090-Auslieferungen gingen natürlich zu Lasten der 308X-Shipments, die sich nicht mehr auf dem von Big Blue gewünschten Niveau halten konnten.

Das vordringliche Ziel der IBM Corp., durch ein starkes viertes "Sierra"-Quartal einen Gewinnrückgang für das Gesamtjahr zu verhindern, scheint denn auch in Frage gestellt. An dem 308X-Syndrom durfte sich nichts ändern die Maschinen sind durch die 3090 obsolet geworden. Daß eine Preispolitik, die zum Kauf von "Altmaschinen " animiert, auch nach hinten losgehen kann, mußte der Mainframe-Marktführer einmal mehr erfahren: Die Mieteinnahmen gingen auch im dritten Quartal drastisch zurück.

Dies könnte einmal die Achillesferse der IBM werden: das Fehlen der Mietbasis, um auch in schlechten Zeiten durch Umwandlung in Kauf das Ergebnis schönen zu können. Derweil müht sich IBM-Boß Akers um den Nachweis, daß die 3090 eine Erfolgsfamilie ist. Noch bleibt die Resonanz auf die Sierra verhalten. Ein Debakel wie bei der 3081G wollen die Großanwender vermeiden. Aus Armonk, wie gesagt, nichts Neues.