Auftrag im Wert von 500 000 Dollar ICL liefert PCs und Service fuer McDonalds-Filialen in Osteuropa

23.12.1994

MUENCHEN (CW) - McDonalds wird ab sofort alle Filialen in Osteuropa mit Rechnern des englischen Unternehmens ICL ausstatten. Der Vertrag mit einem Wert von mehr als 500 000 Dollar umfasst aber wesentlich mehr als die Hardware: ICL uebernimmt die Planung der DV-Ausstattung, schult die McDonalds-Mitarbeiter und wartet die bereits vorhandenen PCs und die Neuanlagen.

McDonalds in Osteuropa: Das sind 20 Fast-food-Restaurants in Polen, 13 in der Tschechischen Republik, 25 in Ungarn, drei in Serbien, drei in Slowenien, eines in Bulgarien und eines in Litauen. Die meisten gibt es schon zwei bis drei Jahre, doch wurden allein im Dezember dieses Jahres neun McDonalds-Filialen neu eroeffnet. Sie werden von der europaeischen Zentrale in Wien betreut, die wiederum direkt mit der Konzernmutter in Oakbrook verbunden ist.

Laut Andreas Hacker, dem Geschaeftsfuehrer der Wiener Niederlassung, lagen McDonalds fuer DV-Services und Einrichtung auch Angebote von IBM, Digital Equipment, Electronic Data Systems (EDS) und Hewlett- Packard vor. Technisch haetten alle Firmen aehnliches geboten. Doch die Preise von ICL und ein Besuch bei verschiedenen Kundendienstzentren in Osteuropa habe den Ausschlag gegeben:

- ICL habe in fast jedem Land eine eigene Niederlassung fuer Kundendienst und Schulung.

- Die Englaender haben die laengste Erfahrung in Osteuropa, beispielsweise arbeite ICL in Polen schon 30 Jahre.

- Sie verfuegten ueber eine starke finanzielle Basis.

Ausserdem habe ICL in den vergangenen Jahren die lokalen Netze zwischen den McDonalds-Filialen in Europa zu einem Weitverkehrsnetz verbunden.

ICLs erste Aufgabe ist deshalb die Verbindung der Niederlassung in Wien mit den nationalen Netzen zwischen den McDonalds-Filialen in Ungarn und der Tschechischen Republik. Dies sei keine ganz leichte Aufgabe, wenn man die Telekommunikationseinrichtungen in diesen Laendern kenne, erlaeuterte Hacker. Parallel dazu muessen die neuen Niederlassungen in Polen, der Tschechischen Republik, Ungarn, Slowenien, Bulgarien und Litauen mit PCs, Notebooks und LAN- Servern ausgestattet werden.

In den naechsten sechs Jahren will McDonalds zwischen 500 und 750 Millionen Dollar in neue Filialen in Ost- und Zentraleuropa investieren. Ziel ist der Aufbau von 500 Fast-food-Restaurants - achtmal mehr, als heute bestehen. Innerhalb eines jeden Landes wird eine Zentralniederlassung eingerichtet, die die Franchising- Rechte vergibt und die Betriebe ueberwacht. Im Lauf der Zeit sollen diese nationalen Toechter zu eigenstaendigen Unternehmen ausgebaut werden, die direkt an die US-Zentrale von McDonalds berichten. Nur so liessen sich laut Hacker teure Importe oder eine schwergewichtige Verwaltung vermeiden. ICL andererseits zeigte an dem Vertrag nicht nur wegen der guten Wachstumsperspektiven von McDonalds Interesse. In ganz Osteuropa bestehe eine kraeftige Nachfrage nach leistungsstarken Rechnern, sagte Chris Stahl, Vice- President und Leiter der Abteilung fuer internationale Geschaefte. Bisher stammten zum Beispiel 70 Prozent der PC-Hardware auf dem DV-Markt in Polen von No-name-Herstellern aus Asien. Pentium- Systeme seien so gut wie nicht vorhanden. Deshalb sehe ICL dort enorme Verkaufschancen in den naechsten Jahren.