Web

Aufsteiger und Absteiger des Jahres 2006

13.12.2006

Die Absteiger des Jahres 2006

Handy-TV

Auch wenn Fußball-Deutschland 2006 Weltmeister der Herzen geworden ist - das Fernsehen via Handy zur WM war ein klassischer Rohrkrepierer. Unterschiedliche Techniken, Lizenzprobleme und fehlende Endgeräte verdarben den Providern die Stimmung. Hinzu kommt ein Nachfrageproblem: Die Zuschauer frönten lieber dem "Public Viewing" vor riesigen Leinwänden - nicht alle Inhalte laufen auf jedem Kanal. "Content is King, Delivery is King Kong", heißt das neudeutsch.

UMPC/Origami

Foto: Getty Images

Aus den schlechten Vertriebserfahrungen mit Tablet-PCs haben die großen Hardwarehersteller offensichtlich gelernt. So wurde zur CeBIT der Ultra Mobile PC (UMPC/Origami) nur von wenigen asiatischen Firmen vorgestellt. Dabei hatten Intel und Microsoft im Vorfeld ein großes Tamtam ausgelöst und einen echten Messe-Hype (und Medienliebling) geschaffen. Selbst Angela Merkel musste sich wohl oder übel mit einem UMPC ablichten lassen. Seitdem hat man nichts mehr von den kleinen und teuren Kisten gehört.

Wimax

Die Wimax-Wette hat CW-Kollege Jürgen Hill gewonnen. Sein Standardsatz zur Breitband-Funktechnik lautet seit Jahren: "Das Zeitfenster wird immer kleiner." Für die Auktion der Wimax-Frequenzen durch die Bundesnetzagentur hat es einst hundert interessierte Unternehmen gegeben. Gegenwärtig bieten noch sechs Provider für die Lizenzen. Es sieht so aus, als habe sich das Zeitfenster des "DSL-Killers" hierzulande inzwischen in eine schmale Durchreiche verwandelt.

Der PC

Foto: IBM

Im Jahr 2005 war der PC überraschend zu einem Bestseller avanciert. Pünktlich zum 25. Geburtstag des Geräts, das wie kein anderes unser Leben veränderte, hat sich die Krise zurückgemeldet: Die Nachfrage im deutschen Markt ist so schwach wie schon seit Jahren nicht mehr. Dafür herrscht ein ruinöser Preiskampf. Verlierer unter den Anbietern war Fujitsu-Siemens, Gewinner war Hewlett-Packard, Dell war weder Fisch noch Fleisch. Nichts ist für die Ewigkeit.

VDSL

Wieder Fußball als Kundenköder, wieder eine Netztechnik, wieder ein Reinfall: VDSL (bis zu 52 Mbit/s) stand schon beim Start der neuen Bundesliga-Saison im Abseits. Die Telekom investiert drei Milliarden Euro in das Glasfasernetz, das als technische Übergangslösung gilt, und wünscht sich "Pioniergewinne" sowie "Regulierungsferien"; Wettbewerber wollen am liebsten kostenlos das Netz mitnutzen, und die EU-Kommission streitet sich mit Berlin um die Frage, wer wen in welchem Maße regulieren darf.