Third-Party-Management

Aufräumen im Provider-Park

03.04.2008

Rationalisieren sich TPM-Anbieter selbst ins Abseits?

Die Services der Third-Party-Management-Anbieter gedeihen derzeit besonders gut, weil die Nachfrage nach IT-Projekten und -Spezialisten das Angebot in vielen Bereichen übersteigt. Die Anwenderunternehmen scheuen davor zurück, für befristete Vorhaben IT-Mitarbeiter fest einzustellen, wollen sich aber auch nicht durch viele Einzelverträge mit Freelancern und IT-Dienstleistern belasten. Diese Entwicklung ist für die TPM-Anbieter Chance und Risiko zugleich. Auf der einen Seite werden ihre Dienste zunehmend von neuen Kunden nachgefragt. "Wir rechnen auch in diesem Jahr mit zweistelligen Wachstumsraten", freut sich Emagine-Chef Dietz. Auf der anderen Seite schwindet das Geschäft mit den Bestandskunden stetig, weil die Einnahmen der TPM-Dienstleister vom Projektvolumen der nicht strategischen Anbieter abhängen: "Wir wollen mehr Auftragsvolumen zu unseren strategischen Partnern verlagern, so dass das Third Party Management irgendwann überflüssig wird", verrät der TPM-Anwender. "Das wird nicht komplett gelingen, aber das Geschäft mit nicht strategischen Dienstleistern wird schwinden." (jha)

Freiberufler schätzen Agenturen

"Seit sechs Jahren bin ich in den meisten Projekten über einen Vermittler beim Kunden engagiert. Das ist üblich und meines Erachtens auch sinnvoll", schildert IT-Freiberufler Roelof Berg seine Erfahrungen. Was er und andere Freelancer an guten Agenturen schätzen, sind verlässliche Zahlungsziele, hilfreiche Services (etwa Rabatte bei Autovermietern und Bundesbahn), Vertrieb und auf sie zugeschnittene Projektangebote sowie vereinfachte Vertrags- und Preisverhandlungen. "Ich kenne den Rahmenvertrag mit den Agenturen und verhandele nur noch den auf den Kunden zugeschnittenen Projekteinzelvertrag", lobt IT-Freiberufler Frank Kehrberg.

Allerdings lassen sich die Vermittler ihre Dienste auch entlohnen, und zahlen muss fast immer der Freiberufler. Zum Teil entgleiten die einbehaltenen Provisionen ins Maßlose. Wenn von 60 Euro, die das Anwenderunternehmen pro Arbeitsstunde an die Agentur entrichtet, nur 38 Euro beim Freelancer ankommen, ist die Entrüstung verständlich: "Die Agenturen drücken die Preise", schimpft ein IT-Freiberufler, dem die Agentur in einem Anschlussprojekt Zugeständnisse abrang, während sie vom Anwenderunternehmen dieselben Tagssätze kassierte wie vorher. Üblicherweisen streichen die Agenturen bis zu 20 Prozent vom Tages- oder Stundensatz ein. "Unsere Margen belaufen sich auf fünf bis 15 Prozent", betont Ulrich Dietz, CEO der GFT Technologies AG. Aber auch Gängeleien mit der Rechnungsstellung nerven die Freelancer. Besonders pingelig nimmt es Schilderungen zufolge eine britische Agentur, die am fünften Arbeitstag eines Monats die Rechnung vorliegen haben will. Faxversand, E-Mail und nur ein Tag Verspätung werden nicht akzeptiert.