Kommentar

Auf zu offenen Welten

07.02.1997

Wer hätte vor zehn Jahren gedacht, daß sich Mainframes und Web einmal so gut verstehen? Treffen hier doch ziemliche Gegensätze aufeinander: Auf der einen Seite eine Plattform, die auf der proprietären Systems Network Architecture von Big Blue fußt und aus ebendiesem Grund lange nur schwer in andere Netzumgebungen zu integrieren war, auf der anderen Seite das auf Offenheit ausgerichtete TCP/IP. Anwender und Analysten hatten gegen den Koloß aus Armonk einen langen und zähen Kampf durchzustehen, bis sich mit der TCP/IP-Unterstützung im SNA-Reich endlich ein offener Standard für den Datentransfer durchsetzte.

Nachdem dies aber mittlerweile kein Thema mehr ist, sieht sich die DV-Welt dank Inter- und Intranet nun einen Schritt weiter: Neue Ansätze, die Web-spezifische Lösungen wie Microsofts Active-X-Controls oder Suns Java-Applets verwenden, sind in der Lage, die Sorgen der Netzverwalter noch einmal enorm zu reduzieren. Applets beziehungsweise Controls bewirken, daß Terminals oder herkömmliche Emulationsprogramme überflüssig werden. Damit entfällt natürlich die aufwendige Aufgabe, diese individuell zu installieren und zu pflegen. Weiterer positiver Effekt: Anwender sind nicht mehr an spezielle Plattformen gebunden, was einen weiteren Schritt in Richtung auf eine wirklich offene Netzwerkarchitektur darstellt.