Gastkommentar

Auf Synergien abklopfen

11.09.1998

Konzentrationsprozesse gehören zur Tagesordnung. Auch bei den Anbietern von Host-Connectivity-Lösungen beginnt nun das große Stühlerücken. Die Übernahme von FTP Software durch Netmanage oder der Zusammenschluß von Esker und Teubner Associates sind erst der Startschuß für die Umstrukturierung des Connectivity-Sektors.

Anfang des Jahrzehnts wurde dieser Markt von einigen Dutzend Anbietern bestimmt, die sich in der Regel auf Nischen und nationale Eigenheiten spezialisiert hatten. Aus Kundensicht waren die angebotenen Programme völlig hinreichend, da die Konzentration weltweit verfügbarer Daten auf dem Anwenderarbeitsplatz bis dato Utopie war. Genau diese Sichtweise begann sich mit Einführung der Client-Server-Technologie zu verändern. Der Arbeitsplatz des Endbenutzers rückte durch Windows in den Mittelpunkt.

Natürlich brachte dies auch die Hersteller von Connectivity-Software mit ihren unterschiedlichen Lösungsansätzen miteinander in Berührung. Die Internet-Intranet-Technologie ist bei dieser Betrachtungsweise nur der logische nächste Schritt, der die Datenzugriffe in einer einheitlichen Oberfläche, dem Browser, integriert. Es kann nicht verwundern, wenn die Unternehmen, die Connectivity-Software anbieten, sich gegenseitig auf mögliche Synergien abklopfen.

Hinzu kommen gängige Argumente wie die Verbesserung der Vertriebsstruktur, die Aufnahme von Kapital und die Verstärkung der Präsenz in wichtigen Märkten. Die oftmals kleinen Anbieter werden durch die Zusammenschlüsse erwachsen, erreichen eine breitere Technologiebasis und wirtschaftliche Stabilität. Das bedeutet eine gute Nachricht für die Kunden.