Arbeitsamt Braunschweig fördert Ausbildung:

Auf dem CAD-Klavier richtig spielen lernen

14.10.1983

BRAUNSCHWEIG (pi)-In Zusamamenarbeit mit dem Arbeitsamt Braunschweig realisierte jetzt das ICT Institut für Computer-Technologie ein neues Ausbildungsangebot: Ingenieure. Architekten, Techniker. technische Zeichner und verwandte Berufsgruppen lernen hier, wie sie mit Computerunterstützung konstruieren, planen und produzieren können. Für die Zukunft wird für die CAD-Kurse ein staatlich anerkannter Abschluß angestrebt.

Nach dem Einsatz des Computers für Büro und Verwaltung, in Wissenschaft und Technik werden jetzt auch Reißbrett und Reißzeug durch intelligente Dadenverarbeitungsgeräte und Grafikbildschirme ergänzt und erweitert. Es geht darum, den Konstrukteur von Maschinen, Anlagen, Gebäuden, Versorgungsnetzen und anderen technischen Einrichtungen bei der Entwicklung und Konstruktion selbst, aber auch bei der Fertigungsplanung und bei der eigentlichen Produktion durch den Computer zu unterstützen.

Nahezu 500, darunter auch viele kleine und mittelländische Unternehmen in der Bundesrepublik haben bereits CAD-Systeme installiert viele Betriebe planen einen "Arbeitsplatz" für den Computer im Konstruktionsbüro .

Wie Heinrich Harden, Inhaber des Braunschweiger Engineering-Büros IHP Harden + Partner und Mitbegründer des ICT, feststellt, ist eine bessere und zusätzliche Ausbildung von Ingenieuren und Technikern im Bereich CAD/CAM längst fällig. Von Ausnahmen abgesehen werden nach Hardens Auffassung an Hochund Fachhochschulen den jungen Ingenieuren und Technikern viel zu geringe oder gar keine Kenntnisse in diesen neuen Verfahren vermittelt. Die Folge ist, ein Innovations-, Investitions- und damit Rationalisierungsstau in der deutschen Wirtschaft. Das ICT will hier Abhilfe schaffen. In mehrmonatigen Parallelkursen kann das Institut pro Jahr rund 120 Teilnehmer ausbilden.

Das Schulungsprogramm umfaßt unter anderem Einführung in die EDV, Philosophie von CAD/CAM-Systemen, betriebswirtschaftliche Aspekte des EDV-Einsatzes, praktische Anwendungsfälle, Betriebsorganisation und Erstellung von Dadenbanken. Neben dem ganztägigen, mehrere Monate umfassenden Schulungsprogramm wird das ICT auch zwei- bis dreitägige Seminare über CAD/CAM abhalten. Der erste Lehrgang beginnt in der zweiten Oktoberwoche.

Harden: "In den Bereichen Entwicklung, Konstruktion, Fertigung und Projektsteuerung steht der Computernutzung für CAD/CAM eine große Zukunft bevor. Aber die Zukunft kann nur stattfinden, wenn in den Unternehmen Mitarbeiter zur Verfügung stehen, die auf dem "CAD-Klavier" auch spielen können. Das privat organisierte Institut verfügt über einen Prime-Rechner 550 II, der in der Grundkonfiguration eine CPU mit 2 MB Arbeitsspeicher und 300 MB Magnetplattenkapazität umfaßt. Angeschlossen sind 25 Bildschirmterminals, darunter fünf spezielle Grafik-CAD-Bildschirme, drei Plotter und ein Digitalisierungsgerät zur Umsetzung von Konstruktionszeichnungen in Daten. Das System läuft unter dem Betriebssystem Primos mit der Datenbanksoftware Power. Darüber hinaus sind eine Reihe von CAD/CAM-Anwendungsprogrammen implementiert.

Informationen: Dr. Edgar Schubert, Public Relations, Schwalbenweg 7, 6082 Mörfelden-Walldorf, Tel.: 0 61 08/7 10 36.