Fitnessrausch

Auf Casual Gaming folgt Active Gaming

17.09.2009
Von pte pte
Die Spielebranche ruft einen neuen Trend aus: Active Gaming. Hier müssen sich nicht nur die Finger bewegen, sondern der ganze Körper.

In der Computer- und Videospielebranche gewinnt der Trend des sogenannten "Active Gaming" zunehmend an Bedeutung. Hintergrund ist die Tatsache, dass viele Anbieter von interaktiver Unterhaltungssoftware verstärkt auf Spieleerlebnisse setzen, die komplizierte Tastenkombinationen und Controller überflüssig machen. Mittels innovativer Bedienkonzepte und vielversprechender Technologien wie etwa Gitarre, Skateboard oder Körperbewegungen nähert sich dadurch das Spiel dem (echten) Leben an.

"Interaktive Unterhaltungssoftware schafft somit einen eindrucksvollen Spagat zwischen komplexer Hochtechnologie und intuitiver Bedienbarkeit", heißt es vom Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) in Berlin. Ganz nebenbei würden so aber auch beeindruckende Anwendungsszenarios für modernste Computertechnik gefunden. "Intuitive Steuerungen erlauben nicht nur einen leichteren Einstieg ins Spiel, sondern auch neue Spielerfahrungen. Eine Vielzahl von Zusatzgeräten sorgt für einen regelrechten Fitness-Boom auf Videospielkonsolen", stellt der BIU fest. Vorreiter in dieser Hinsicht sei vor allem Nintendo, mittlerweile finde der "Active Gaming"-Trend aber plattformübergreifend statt.

"Die Wii ist heute keine reine Spielekonsole mehr, sondern auch ein Trainings- und Fitnessgerät. Mit der Veröffentlichung von Wii Fit hat man einen Weg gefunden, die Gamer-Community von eher passiven Coach Potatoes zu aktiveren und zu bewegungsintensiveren Teilnehmern am Spielgeschehen zu verwandeln", erklärt Gerald Kossaer, Marketingleiter von Nintendo Österreich, gegenüber pressetext. Mit dem Fitnesstitel sei es letztendlich gelungen, eine völlig andere Richtung im Videospielsektor einzuschlagen und einen neuen Trend zu setzen, betont Kossaer.

"Der Vorteil von interaktiver Fitness liegt auf der Hand. Spiele motivieren zweifach, indem sie Spaß machen und zugleich ein unmittelbares Feedback über den eigenen Trainingserfolg bieten", ist man beim BIU überzeugt. Drahtlose Personenwaagen, Schrittmesser und Videokameras analysieren dabei Körpergewicht, -bewegungen und Body-Mass-Index. Sportbegeisterte können so beispielsweise Pilates- oder Yogaübungen an der Konsole durchführen. Wer spielerisch seine Geschicklichkeit trainieren will, kann zum Bespiel zum Skateboard-Controller greifen - einem drahtlosen Brett, das mittels Infrarot- und Lagesensoren die Körperbewegungen direkt auf den Bildschirm bringt. Voller Körpereinsatz ist ebenso bei Musikspielen gefragt, wo der herkömmliche Controller durch Gitarren, Schlagzeug, Mikrofon oder sogar Plattenspieler abgelöst wird.

Interessante Anwendungsszenarios für modernste Computertechnik zeigt auch Sonys kameragestützte "Augumented Reality"-Technologie, die eine Verschmelzung von realer und virtueller Umgebung auf dem heimischen Bildschirm der Nutzer bewerkstelligen soll. Einen Ausblick auf die unmittelbare Zukunft der interaktiven Unterhaltung gibt das derzeit noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium befindliche "Project Natal" von Microsoft. Hier wird dem Spieler ein Gaming-Erlebnis in Aussicht gestellt, das ganz ohne Eingabegeräte auskommt und lediglich über Gesten- und Stimmerkennung gesteuert wird. (pte)