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Facebook wird immer mehr zu Insel

Auch Yahoo! unterstützt Googles OpenSocial

26.03.2008
Der Portalriese Yahoo! ist der von Google gestarteten und von MySpace und anderen Social Networks unterstützten Initiative "OpenSocial" beigetreten. Damit wächst der Druck auf Facebook und dessen Investor Microsoft.

OpenSocial stellt einheitliche Programmierschnittstellen bereit, gegen die Entwickler eigene Anwendungen zur Integration in Online-Netzwerke schreiben können. Das spart eine Menge Arbeit, weil eine Applikation nicht mehr speziell an die individuellen Gegebenheiten jedes einzelnen Social Network angepasst werden muss.

Nach einem eher verhaltenen Start im vergangenen Herbst gewinnt OpenSocial nun zusehends an Fahrt. Google, die News-Corp.-Tochter MySpace und Yahoo! planen nun auch noch eine unabhängige und nicht gewinnorientierte Stiftung, die Vorgaben für die Technik und das geistige Eigentum des neuen Standards festlegen und sicherstellen soll, dass die Zukunft von OpenSocial nicht zu sehr von einem einzelnen Anbieter bestimmt wird.

Yahoo!s Beitritt zu OpenSocial dürfte auch den Druck auf Facebook erhöhen, ebenfalls der Initiative beizutreten. Facebook, zu dessen Investoren der Softwarekonzern Microsoft gehört, setzt bis dato auf hauseigene APIs und würde diese auch an Dritte lizenzieren. Ein Sprecher von Facebook sagte dem "Wall Street Journal", die Company evaluiere gegenwärtig OpenSocial. Microsoft, das Yahoo! gern kaufen würde, ist ebenfalls noch kein Mitglied. Der Redmonder Riese wollte weder dazu noch zu Yahoo!s Schritt einen Kommentar abgeben.

Sowohl MySpace als auch Googles Social Network "Orkut" haben vor kurzem Entwicklerplattformen vorgestellt, die kompatibel zu OpenSocial sind. Facebook hatte sein Developer Network allerdings schon im Mai 2007 gestartet und liegt mit rund 20.000 Applikationen, die seinen Nutzern zur Verfügung stehen, deutlich vor der Konkurrenz. (tc)