Diese hat die Kanadier verklagt, weil sie gegen vier Patente des Anbieters von Softwarelösungen für drahtlose E-Mail verstoßen sollen. RIM erklärte, es halte sich für unschuldig und erwäge im Gegenzug nun selbst rechtliche Schritte gegen Visto. Trotzdem fiel der Aktienkurs des BlackBerry-Anbieters im Nasdaq-Handel am Montag um knapp fünf Prozent auf 73,03 Dollar.

Seine Klage reichte Visto beim US-amerikanischen Federal Court im Eastern District of Texas ein, nachdem eine Jury ebendort am vergangenen Freitag in einer anderen Patentsache zugunsten der Firma entschieden hatte. Die Richter befanden, der konkurrierende Softwarehersteller Seven Networks habe gegen drei Patente von Visto verstoßen und müsse daher 3,6 Millionen Dollar zahlen.

Visto will nun womöglich mittels einstweiliger Verfügung den weiteren Vertrieb des umstrittenen Seven-Produkts verbieten lassen. Seven Networks äußerte sich enttäuscht über den Ausgang des Verfahrens; wenigstens sei die Strafe aber geringer ausgefallen als von Visto gefordert. Seven deutete an, es plane die Entwicklung eines Workarounds, der ohne die patentierte Visto-Technik funktioniere.

Visto-Chef Eric Bogosian sagte, angesichts der "Breite und Tiefe" der firmeneigenen Patente werde es RIM schwer fallen, sein E-Mail-Übertragungssystem so zu modifizieren, dass Vistos Technik umschifft werde. Die BlackBerry-Firma hatte sich im Streit mit NTP ebenfalls um einen Workaround bemüht, bevor sie letztlich doch in den 612,5 Millionen Dollar teuren Vergleich einwilligte (siehe "RIM kauft sich aus NTP-Patentklage heraus").

Visto hat außerdem noch mehrere andere Patentklagen laufen, darunter eine gegen Microsoft. Der Redmondern Konzern wollte sich dazu nicht äußern. (tc)