Timmer schließt Konzern-Splitting nicht aus

Auch in Deutschland muß Philips nochmal abspecken

11.01.1991

HAMBURG/AACHEN (CW/vwd) - Von den anstehenden erneuten Spar- und Restrukturierungsmaßnahmen im Philips-Konzern wird auch die deutsche Philips GmbH betroffen sein. Nachdem ein Unternehmenssprecher bereits den Abbau von zirka 500 Stellen im Aachener Raum bestätigt hatte, sieht die IG Metall jetzt bis zu 1500 Arbeitsplätze in Hamburg gefährdet.

Nach Angaben des Gewerkschaftssekretärs Dieter Richter stehen 70 Jobs im Werk für elektronische Bauelemente in Hamburg-Langenhorn, 600 im Bereich Medizintechnik sowie 830 Stellen in elf weiteren Betriebsstätten zur Disposition. Damit würde jeder sechste Philips-Arbeitsplatz in Hamburg wegfallen. Als "Hochrechnung und Spekulation" bezeichnete ein Unternehmenssprecher die Angaben der Gewerkschaft, bestätigte aber, daß es 1991 auch in Hamburg zu Entlassungen kommen werde.

Welche Maßnahmen genau getroffen werden, hänge allerdings von den noch laufenden Beratungen in Eindhoven ab. Anfang Dezember 1990 hatte es noch geheißen, daß womöglich bereits zum Jahreswechsel Näheres bekanntgegeben werden könnte.

Unterdessen hat Philips-Präsident Jan D. Timmer in einer internen Publikation die Möglichkeit nicht mehr ausgeschlossen, daß der Konzern aufgesplittet und einige Bereiche eingestellt oder veräußert werden könnten, falls die Restrukturierungsmaßnahmen erfolglos blieben. Das meldet das "Wall Street Journal."