Erwartungen übertroffen

Auch IBM lässt die Krise hinter sich

20.01.2010
Das gute Abschneiden des IT-Konzerns IBM nährt die Hoffnung auf ein Ende der Krise.
Die IBM-Zentrale in Armonk, New York
Die IBM-Zentrale in Armonk, New York
Foto: IBM

Vor allem dank eines stark laufenden Software- und Service-Geschäfts verdiente das Branchenurgestein im vierten Quartal 4,8 Milliarden Dollar. Das sind neun Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. "IBM profitiert weiterhin von seiner strategischen Neuausrichtung", sagte Unternehmenschef Samuel Palmisano am Dienstagabend am Sitz in Armonk (US-Bundesstaat New York).

Der Umsatz ging erstmals seit fünf Quartalen wieder leicht um 0,8 Prozent auf 27,2 Milliarden Dollar nach oben. IBM hat die Wirtschaftskrise damit von Anfang an wesentlich besser weggesteckt als die meisten anderen Unternehmen. Der einst für seine PCs berühmte Konzern setzt seit langem auf die profitablere Software und auf IT-Dienstleistungen für Unternehmenskunden.

Daneben stellt IBM Server her. Über die leistungsstarken Rechner aus Armonk laufen wichtige Transaktionen großer Unternehmen und Finanzdienstleister sowie ein guter Teil des Internet-Datenverkehrs. Dieses Geschäft hat jedoch die alten Höhen noch nicht wieder erklommen.

IBM gilt wegen seiner breiten Angebotspalette als wichtiger Gradmesser für die gesamte IT-Branche. Die Zahlen stützten einmal mehr das Bild, das vor wenigen Tagen der Halbleiter-Primus Intel gezeichnet hatte: Die Unternehmen rund um den Globus investieren nach Monaten der Lähmung wieder in ihre Computerausstattung. Das deuten Experten als Zeichen für eine grundsätzliche Erholung der Wirtschaft.

Im Gesamtjahr konnte IBM seine eigene Gewinnprognose übertreffen und verdiente je Anteilsschein 10,01 Dollar. In diesem Jahr soll der gute Lauf anhalten. IBM will mindestens elf Dollar je Aktie übrig behalten, was noch mehr ist als ursprünglich erhofft. Trotz der Zahlen fiel die Aktie nachbörslich leicht. Experten schoben das auf die hohen Erwartungen nach den guten Intel-Zahlen in der vergangenen Woche.

IBM-Finanzchef Mark Loughridge
IBM-Finanzchef Mark Loughridge
Foto: IBM

IBM-Finanzchef Mark Loughridge kündigte in einer Telefonkonzernz an, dass der Wandel von IBM anhalten werde. "Wir gehen in die Bereiche, die uns den meisten Wert versprechen." Erst Ende vergangenen Jahres hatte IBM die Statistik-Software-Firma SPSS übernommen. Der Konzern hat nun unter anderem den deutschen Mittelstand im Visier, der für IT noch vergleichsweise wenig ausgibt. Das Feld hat aber auch die Konkurrenz erkannt wie der Software-Konzern Microsoft.

Gleichzeitig will IBM die eigenen Kosten weiter drücken. Tausende Stellen sind bereits weggefallen. "Das erlaubt uns, auch mit sehr herausfordernden Marktbedingungen umzugehen", sagte Finanzchef Loughridge. (dpa/tc)