Schulungskonzept der Digital Equipment GmbH:

Auch Herstellerneutralität möglich

15.08.1980

Für jeden Computerhersteller besteht die Notwendigkeit und Verpflichtung, seine Kunden über Arbeitsweise und Funktion seiner Produkte zu unterrichten. Der Kunde sollte wissen, daß Qualität auch hier ihren Preis verlangt. Ausbildung ist personalintensiv und qualifiziertes EDV-Personal nicht für einen Apfel und ein Ei zu haben. Dietmar Freiburg* skizziert hier kurz das Schulungskonzept von Digital Equipment.

Alle Schulungszentren von Digital Equipment sind weltweit in der Funktionsgruppe Educational Services zusammengefaßt. Eine der Aufgaben dieser Gruppe ist es, zusammen mit unseren Entwicklungsabteilungen die Dokumentation unserer Produkte zu erstellen und sie in Form von Lehrprogrammen den mehr als 20 Schulungszentren und damit unseren Kunden zur Verfügung zu stellen.

Neben den produktbezogenen Themen werden auch Informationen über Grundlagen, Anwendungen und allgemeine Rechnerphilosophien zusammengestellt. Zur Zeit sind weltweit mehr als 1100 Mitarbeiter in Educational Services damit beauftragt, Informationen zu sammeln, zu dokumentieren, didaktisch aufzubereiten, zu produzieren und zu verbreiten.

Keine Wiederholungen

Die Themenstellung unseres Schulungsangebots ist von der Sache her sehr umfangreich. Um unnötige Wiederholungen und Überschneidungen zu vermeiden, haben wir unsere Kurse in pädagogische Einheiten aufgeteilt. Dieser modulare Aufbau erfordert eine genaue Abstimmung der Kurse zueinander. Wir setzen den Wissensbereich von vorangegangenen Kursen bei nachfolgenden Kursen voraus, ohne noch einmal im Detail darauf einzugehen. Vernachlässigen Kursteilnehmer diesen Punkt, kann dies zur Folge haben, daß sie die Lernziele unter Umständen nicht erreichen.

Das Ergebnis, das jeder Teilnehmer nach Ablauf des Kurses erzielen sollte, ist in den Lernzielen definiert.

Die Lernziele haben mehrfache Funktion:

- Sie definieren den Gegenstand, die Qualität und Quantität unseres Angebotes.

- Sie sollen sicherstellen, daß jeder Teilnehmer den Kurs belegt, der für ihn persönlich von Wert ist.

- Sie grenzen vorhergehende Kurse nach oben gegenüber nachfolgenden Kursen ab.

Für den Teilnehmer ist das genaue Studium der Lernziele wichtig: So sollte ein Kurs sicher nicht belegt werden, wenn die in den Lernzielen definierten Kenntnisse bereits vorhanden sind.

Mit Ausnahme der Informationsseminare besteht der Unterricht etwa je zur Hälfte aus Theorie und Praxis. Die praktische Ausbildung für die Hardware findet in einem geräumigen Computer-Labor statt; für die Software-Ausbildung sind unsere Klassenräume mit Terminals ausgestattet. Insgesamt stehen mehr als 25 Rechner für Schulungszwecke zur Verfügung.

Neben unserer produktbezogenen Ausbildung sehen wir in unserem Schulungsprogramm darüber hinaus eine zusätzliche Dienstleistung für unsere Kunden. Unter der Bezeichnung Anwender-Seminare werden dem Kunden herstellerneutral praxisbezogene Informationen zu aktuellen Problemen der EDV-Technologie angeboten.

Die Konzeption der dreitägigen Anwender-Seminare sieht vor, daß neben einer Einführung und Übersicht des jeweiligen Gebietes aktuelle Beispiele aus der Praxis behandelt werden sowie notwendiges theoretisches Grundwissen vermittelt wird.

Für die Qualität der Anwender-Seminare garantieren herstellerunabhängige Referenten aus den Bereichen Industrie und Hochschule.

Diese Seminare wenden sich an einen Personenkreis, der bereits als Anwender, Projekt-Manager oder EDV-Abteilungsleiter über Rechnererfahrung verfügt. Wir vermitteln hier in sehr komprimierter Form Übersichten über Sachgebiete, deren Selbststudium einen unverhältnismäßigen Aufwand für den einzelnen bedeuten würde.

*Dietmar Freiburg ist Mitarbeiter des Schulungszentrums München der Digital Equipment GmbH.