Auch FreeBSD will auf den Desktop

15.05.2006
Das Open-Source-Projekt FreeBSD möchte attraktiver für Desktop-Anwender werden.

Entwickler Scott Long erklärte, das vom Unix-Derivat BSD abgeleitete Betriebssystem nähere sich rasch der Feature-Parität mit Linux. "Es passiert eine Menge, damit FreeBSD Desktop-freundlicher wird", sagte Long gegenüber dem Branchendienst "ZDNet UK". "Noch in diesem Jahr wollen wir mit Linux auf Feature-Augenhöhe sein."

Die Entwickler richteten ihr Augenmerk dabei vor allem auf Integration mit den populären Benutzeroberflächen KDE und GNOME sowie Plug-and-Play-Fähigkeiten bei der Hardware. Der für die Desktop-Ausprägung von FreeBSD zuständige Developer Joe Clarke hatte bereits zuvor gesagt, sein Team widme sich zunächst der Anpassung an GNOME. Die Integration mit KDE solle dann später folgen, aufgrund der geschaffenen Schnittstellen und Tools dann aber einfacher verlaufen.

Gegenüber "BSDTalk" erklärte Clarke, in puncto GNOME gehe es vor allem darum, dessen Hardware Abstraction Layer an FreeBSD anzupassen. "Das ist zwar nicht die sprichwörtliche Silberkugel, würde uns aber in Richtung der dringend nötigen coolen Desktop-Features einen großen Schritt weiterbringen", so Clarke. Allerdings gestalte sich das nicht gerade einfach, da die GNOME-Entwickler sehr auf Linux fokussiert seien und kaum an andere Betriebssysteme dächten.

Neben FreeBSD arbeiten übrigens auch noch die Projekte DesktopBSD und PC BSD daran, FreeBSD besser an Arbeitsplatz-PCs anzupassen. In der vergangenen Woche war die Version 6.1 von FreeBSD erschienen, bei der unter anderem die Stabilität des Dateisystems verbessert wurde.

Mit Mac OS X gibt es im Übrigen bereits ein Desktop-Betriebssystem, das in wesentlichen Teilen auf FreeBSD basiert. Allerdings verwendet Apple für seinen quelloffenen "Darwin"-Unterbau den "Mach"-Mikrokernel. (tc)