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Auch EU gegen Fusion von MCI Worldcom und Sprint

22.05.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nun hat auch die Europäische Kommission ihre Bedenken über den geplanten Merger zwischen den US-Carriern MCI Worldcom und Sprint in verschärfter Form angemeldet. Die Brüsseler Wettbewerbshüter befürchten insbesondere, der weltweite Markt für Internet-Zusammenschaltungen könne durch die beiden Unternehmen kontrolliert werden. Nachdem sich schon die US-Regulierungsbehörden in der vergangenen Wochen gegen die 115 Milliarden Dollar schwere Fusion der Telefonriesen aussprach (CW Infonet berichtete), gerät der Mega-Deal aufgrund der Vorbehalte der EU-Kommission nun erneut unter Druck. Beide Behörden arbeiten bei der Untersuchung des Falls zusammen.

Bis spätestens 12. Juli wollen die Brüsseler Kartellwächter eine Entscheidung über die Fusion getroffen haben. Die US-Unternehmen haben bis einen Monat vor Ablauf der Frist Zeit, Zugeständnisse bei der EU-Kommission einzureichen. Allerdings liegen beide Seiten noch weit auseinander und ist fraglich, ob die Bedenken der Europäischen Wettbewerbshüter innerhalb dieses Zeitraums ausgeräumt werden. Bislang ist MCI Worldcom nicht bereit, seine Internet-Tochter Uunet abzuspalten. Der von Sprint signalisierte Verkauf seines Web-Dienstes reicht wohl nicht aus, die Vorbehalte der EU-Kommission zu beseitigen.