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Auch EMI verklagt Bertelsmann wegen Napster-Engagement

05.06.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Als zweiter großer Musikkonzern hat nun auch EMI Bertelsmann wegen seines finanziellen Engagements bei der inzwischen geschlossene Musiktauschbörse Napster verklagt. Das weltweit drittgrößte Plattenlabel schließt sich damit einer Reihe von Musikproduzenten und Songwritern an, die schon Ende Februar gegen den Gütersloher Medienkonzern eine Schadensersatzklage in Höhe von 17 Milliarden Dollar angestrengt hatten (Computerwoche online berichtete). Mitte Mai war bereits der Branchenzweite Universal Music zu den Klägern dazugestoßen (Computerwoche online berichtete).

In allen drei Klageschriften wird das norddeutsche Unternehmen beschuldigt, es habe mit seinem finanziellen Engagement die umfangreichen Copyright-Verletzungen auf der Napster-Plattform ermöglicht und gefördert.

Bertelsmann hatte insgesamt rund 85 Millionen Dollar in die Tauschplattform Napster investiert, um einen legalen, Web-gestützten Musik-Abonnementdienst unter dem weitbekannten Napster-Label zu errichten. Letztendlich ging der Plan jedoch nicht auf. Als der Medienkonzern das insolvente Unternehmen aufkaufen wollte, wurde dies von den Napster-Gläubigern verhindert. Statt dessen übernahm die US-amerikanische Digital-Media-Company Roxio das gesamte geistige Eigentum der Marke. (mb)