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Online-Plattformen halten Kommunikation aufrecht

Auch die Familie kann ein soziales Netz sein

31.10.2007
Von pte pte
Social Networking im Internet dient mittlerweile auch dem Familienzusammenhalt. Immer mehr Plattformen sind speziell darauf ausgerichtet, Familienmitglieder an einem gemeinsamen - wenn auch virtuellen - Ort zu versammeln und ihnen die Möglichkeit zum mehr oder weniger privaten Austausch zu geben.

Wie das "Wall Street Journal" berichtet, sind Portale wie Myfamily oder MyGreatBigFamily.com besonders für jene Menschen interessant, die weit voneinander entfernt leben, um den Kontakt zueinander aufrecht zu erhalten. Die Plattformen bieten unter anderem die Möglichkeit, Fotos und Videos hochzuladen, Neuigkeiten auszutauschen oder auch einen Familienstammbaum einzurichten. "Ich glaube, dass gerade heutzutage, wo es viele neue Familienformen gibt, neue Medien generell sehr gut dafür geeignet sind, um die Kommunikation aufrecht zu erhalten. Das gilt sowohl für Familien als auch für Partnerschaften", meint Olaf Kapella, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Österreichischen Instituts für Familienforschung (ÖIF), im Gespräch mit pressetext. Allerdings sei der Kontakt via Online-Portal eher als Überbrückung für eine bestimmte Zeit, aber nicht als dauerhafter Ersatz für reale Treffen beziehungsweise körperliche Nähe geeignet.

Einige der Familien-Netzwerke wie beispielsweise Myfamily stehen den Nutzern völlig kostenfrei zur Verfügung, während andere wiederum monatliche oder jährliche Gebühren verrechnen. MyGreatBigFamily bietet dafür zum Beispiel noch zusätzliche Funktionen wie Online-Chats oder Hintergrundmusik an. Generell sollten die Betreiber versuchen, ihre Portale so zu gestalten, dass sie für verschiedene Altersgruppen interessant und auch für ältere Semester leicht bedienbar sind. Laut "Wall Street Journal" gestaltet sich Myfamily, das eigentlich schon seit zehn Jahren besteht und gerade generalüberholt wurde, in dieser Hinsicht sehr gut ab. Dem Betreiber Generations Network gehört außerdem die Ahnenforschungsplattform Ancestry, von der aus Inhalte mit Myfamily verlinkt werden können (siehe auch: "Web 2.0 für Verstorbene ist der letzte Schrei").

Die Erstellung eines Familienprofils gestaltet sich auf vielen Seiten ähnlich. Während aber auf den meisten Portalen zunächst ein Benutzername gewählt werden muss, kann bei Myfamily sofort mit der Gestaltung der Familenseite begonnen werden. Jener Nutzer, der das Familienprofil erstellt, wird gleichzeitig zum Administrator und kann andere Mitglieder einladen. Die Plattform bietet sogar die Möglichkeit, Sprachkommentare zu hinterlassen, die die Kommunikation zwischen den Familienmitgliedern noch persönlicher machen. "Der Vorteil solcher Portale ist, dass der Kontakt auf ganz anderer Ebene gehalten werden kann als früher, wo getrennt lebende Menschen nur über Briefe kommunizieren konnten. Eine Konferenzschaltung beispielsweise schafft eine ganz andere Nähe, als wenn man sich nur schriftlich über den Postweg austauscht", sagt Kapella gegenüber pressetext. Auch RIM, Hersteller der "Blackberry"-PDAs, hat die Kommunikation innerhalb einer Famile unlängst als Chance für das eigene Business entdeckt. Mit einer neuen Social-Software sollen bis zu fünf Personen auf gemeinsame Inhalte im Web zugreifen können - im Idealfall natürlich von ihrem mobilen Gerät aus. (pte)