Hausverwaltung Gascard & Co., Einbeck:

"Auch der Laie kann jetzt programmieren"

28.07.1978

Mitte 1976 sollte in unserem Hause die komplexe Lösung einer Miet- und Nebenkosten-Abrechnung erstellt werden. Bislang wird auf dem Markt nur wenig mehr als eine rein debitorische Lösung angeboten, die obendrein zu Eingabe-intensiv ist. Der Markt für 7 Millionen professionell verwaltete Wohnungen benötigt hierfür überwiegend den autonomen Commerz-Mini.

Der Schwerpunkt jeder Hausverwaltung liegt nicht in der debitorischen Lösung. Neben der Miete müssen nämlich die umlagefähigen Kosten auf die Mieter verteilt werden. Demgegenüber sind die Umlagen nach sogenannten Abrechnungsarten sehr verschieden zwischen Eigentümer und Mieter vereinbart. Hieraus resultiert ein sehr erheblicher Schreib- und Rechenaufwand für den abrechnenden Verwalter. Auch ohne die ständig wachsenden - Rechtsstreitigkeiten über zweifelhafte Nebenkosten-Umlagen müssen (laut AGB) diese detailliert nachgewiesen werden können.

Anfragen bei EDV-Profis ergaben, daß die von mir geforderte Lösung einige hunderttausend Mark kosten würde. Diesen Betrag wollte ich für dieses Projekt nicht aufwenden.

Mitte 1976 Ias ich in einer Ausgabe der Computerwoche, daß ein Anwender-Programm für 1500 Mark erstellt werden könnte. So wurde ich auf das von Dr. Klaus Börning entwickelte System für Programmierung in natürlicher Sprache aufmerksam.

Inzwischen hatte ich bereits einsehen müssen, daß ich meine Sachkenntnisse in jedem Fall einem Programmierer weitergeben muß. Ich erkannte auch, daß ich einerseits bei der Vorgabe einiges vergessen könnte und daß andererseits der Programmierer sehr vieles nicht richtig verstanden hatte.

Anfang 1977 sah ich, daß die angebotenen Formulierungsmöglichkeiten des Systems, welches heute Opal-System genannt wird, mir alle Möglichkeiten gab, mit meinen sprachlichen Mitteln- ich kenne keine Programmier-Sprache mein Sachwissen darzustellen. Diese Niederschrift war die direkte Eingabe in den Sprachübersetzer des Opal-Systems. Jedoch ausschlaggebend für die gesamte Software-Erstellung war die Anwendung des Organisations-Modells (Etos). Den Wert, die richtigen Strukturen in den Unterbau aller Einzelprogramme nämlich in das individuelle Organisations-System einer jeden Anwendung, einzuziehen, habe ich am Anfang gar nicht voll erkannt. Heute weiß ich, daß das Organisations-Modell unbedingt erforderlich ist für die richtige Strukturierung eines Programm-Paketes, wenn der Laie es selbst erstellen soll.