IT-Consulting

Auch Berater wollen mal nach Hause

26.06.2008
Von 
Ina Hönicke ist freie Journalistin in München.

Interkulturelle Kompetenz wird wichtiger

Der IT-Berater ist seit fast dreieinhalb Jahren bei Capgemini beschäftigt. Vorher war er bei einem kleinen SAP-Beratungsunternehmen. Die Zukunft seiner Zunft sieht er in einem koordinierenden und qualitätssichernden Job. "Der IT-Berater muss dafür sorgen, dass die Kollegen in Polen oder Indien die Entwicklungsarbeit perfekt übernehmen. Dies bedeutet ein anspruchvolles Anforderungsprofil." Immer wichtiger wird seiner Meinung nach deshalb die interkulturelle Kompetenz.

Zu den Beratern, die Wert auf Work-Life-Balance legen, gehört Management-Consultant Klaus Eckey. Aus diesem Grund hat er zum zweiten Mal die "Flow-Periode" des Unternehmens in Anspruch genommen. In diesem Arbeitszeitkonzept wird die reguläre Arbeitszeit auf 80 Prozent (vier Tage pro Woche) oder auf 60 Prozent (drei Tage pro Woche) reduziert. In Zusammenhang mit Projekteinsätzen und in Absprache mit dem Vorgesetzten ist es während der Flow-Periode auch möglich, für mehrere Wochen die reguläre Arbeitszeit zu leisten und das entsprechende Zeitguthaben hinter-her durch eine "Block-Frei-Phase" auszugleichen. Eckey hat sich dieses Mal für die Drei-Tage-Woche entschieden: "Die Projektsituation ließ es zu, dass ich meine Tätigkeit entsprechend reduzieren konnte."

Ein entscheidender Grund war für den Berater, dass bei normaler Arbeitszeit sich alles andere auf das Wochenende fokussiert. Eckey: "Für all diejenigen, die nach einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben suchen, bietet die Flow-Periode die Möglichkeit, mehr Zeit für private Belange zu haben." Neben diesem Modell bietet das Beratungshaus noch das Time-Out-Modell an, bei dem Mitarbeiter bis zu drei Monaten komplett aussteigen können. In diesem Fall werde verständlicherweise nicht das volle Gehalt gezahlt, aber es bleibe ein Minimum an Sozialversicherung bestehen. Genutzt werde diese Möglichkeit für den Abschluss einer Dissertation oder für längere Weiterbildungskurse.