Computerkriminalität nimmt weiter zu:

Auch Arpanet ist nicht "einbruchsicher"

18.11.1983

LOS ANGELES (cw) - Wegen unberechtigten Zugriffs auf geheime Datenbestände wurde kürzlich ein Student der University of California verhaftet. Ihm wurde vorgeworfen, sich wiederholt Zugang zu Rechnern auf der ganzen Welt verschafft zu haben, die mit dem Advanced Research Projects Agency Network (Arpanet) des US-Verteidigungsministeriums verbunden sind.

Der 19jährige Ronald Mark Austin "knackte" einer Meldung aus Los Angeles zufolge über seinen Homecomputer 14 Rechner des Arpanet. Er experimentierte mit einigen hundert Dateien und zerstörte in mehreren

Fällen wichtige Informationen. Der Fall wird vor dem Distriktgericht in Los Angeles verhandelt.

Wenn Austin für schuldig befunden wird, erwartet ihn eine Haft zwischen 16 Monaten und drei Jahren sowie eine Geldbuße von 5000 US-Dollar pro Vergehen. Die Höchststrafe beträgt sechs Jahre Gefängnis.

"Diese Geschichte", so Al Albergate, Pressesprecher des Distriktgerichts, "ist mehr als der dumme Streich eines Jugendlichen, der mit seinem Computer herumspielt. Die geschädigten Institutionen werden unserer Schätzung nach mehrere tausend Dollar aufwenden müssen, um ihre Systeme neu zu programmieren. "

Zu den "angezapften" Computern gehören der Meldung zufolge die Anlagen der Mitre Corp. in Bedford, Massachusetts, das Naval Ocean Systems Center in San Diego, das Naval Research Laboratory in Washington, D. C., und die Rand Corp. in Santa Monica. Ferner sind die Purdue University in West Lafayette, Indiana, die BBN-Communications Corp. in Cambridge, Massachusetts, die University of California in Berkeley und Los Angeles sowie die University of Wisconsin betroffen. Auch SRI International, Menlo Park, Computer Science Network in Madison, Wisconsin, sowie das Information Science Institute im kalifornischen Marina del Rey seien geschädigt worden.