Börsenspot: Telecom Italia

Attraktives Zugpferd

01.03.2005
Von Stephan Hornung

Die Telecom Italia gliedert derzeit erfolgreich ihre Mobilfunktochter Telecom Italia Mobile (TIM) wieder ein. So befinden sich mittlerweile die TIM-Stammaktien zu knapp 86 Prozent in den Händen der Telecom Italia, jedoch konnten erst sechs Prozent der "Sparaktien" gekauft werden. Für eine Komplettübernahme müssten 14,5 Milliarden Euro in die Hand genommen werden, was die Nettoverschuldung auf 44 Milliarden Euro anwachsen lassen würde. Mit diesem Coup ließe sich allerdings die Finanz- und Kapitalstruktur verbessern, da der Carrier direkten Zugriff auf den freien Cashflow der TIM in Höhe von fast vier Milliarden Euro erlangen würde.

Bereits im Geschäftsjahr 2004 kam es zu kleineren Konsolidierungen, die allerdings nur 895 Millionen Euro des 31,2 Milliarden Euro umfassenden Gesamtumsatzes ausmachten. Mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in Höhe von 14,5 Milliarden Euro und jährlich anfallenden Investitionen von etwa fünf Milliarden Euro erwirtschaftet Telecom Italia einen ausreichenden Cashflow, um die Verschuldung abzubauen und zudem eine attraktive Dividende (Rendite: 4,5 Prozent) auszuschütten. Zudem greift der Carrier gegenwärtig den deutschen DSL-Markt über seine Tochter Hansenet ("Alice kommt") an. Gute Aussichten erkennt offensichtlich auch die Investorengruppe Olimpia, die ihren Anteil um weitere sechs auf 17 Prozent aufstocken möchte. (ajf)