ARM-Chips

Attacke auf den Server-Markt

16.08.2010
Von pte pte
Das Start-up Smooth-Stone will mit Hilfe von ARM-Prozessoren den Server-Markt revolutionieren.

Die energieeffizienten Chips sollen Rechenzentren grüner machen. Das Unternehmen hat jetzt 48 Millionen Dollar von Investoren erhalten. Damit will Smooth-Stone die Entwicklung und Markteinführung der stromsparenden Serverlösungen vorantreiben, wie das Unternehmen heute bekanntgab.

"Noch würde ich ARM-basierte Chips nicht als echte Bedrohung für AMDs und Intels klassische Enterprise-Server-Prozessoren sehen. Doch es gibt einige Bereiche, wo ein Durchbruch möglich scheint, insbesondere im Bereich Cloud- und Web-Computing" meint Giorgio Nebuloni, Senior Research Analyst für x86-Server bei IDC, gegenüber pressetext.

Stromverbrauch kein Thema mehr

ARM-Chips kommen beispielsweise in Handys und Embedded-System zum Einsatz, wo ein geringer Stromverbrauch besonders wichtig ist. Die Prozessoren bieten gegenüber anderen Chip-Architekturen einen Energieeffizienz-Vorteil, den sich Smooth-Stone für den Server-Bereich zunutze machen will. "Unser Ziel ist es, den Stromverbrauch als Problem für Rechenzentren gänzlich zu eliminieren", sagt Unternehmens-CEO Barry Evans. Punkten sollen die Lösungen auch durch einen geringen Kühl- und Platzbedarf.

Zumindest im Enterprise-Segment wird es aber wohl Jahre dauern, ehe solche Lösungen wirklich an Bedeutung am Server-Markt gewinnen. "ARM-Chips benötigen eine völlig andere Programmierung als x86-CPUs", erklärt Nebuloni. Zudem sind Großunternehmen technologisch eher konservativ. Anders sei das im Bereich Cloud Computing, "wo es keine Standardsoftware gibt, die Hardware-Innovation viel schneller geht und Energie das wichtigste Thema für Rechenzentren ist." Dort könnten ARM-basierte Systeme relativ schnell zum ernstzunehmenden Konkurrenten werden.

Energieeffizienz-Revolution

Smooth-Stone ist jedenfalls ein weiteres Unternehmen, das den Server-Markt in Sachen Energieeffizienz revolutionieren will. Dabei droht neue x86-Konkurrenz in Form von Intels Atom als Server-CPU. Zudem könnten andere Unternehmen ihrerseits an ARM-basierten Lösungen arbeiten. "Interessant ist, dass Microsoft sich jüngst Lizenzrechte an der ARM-Architektur gesichert hat - von Smartphones bis hin zu etwaigen Server-Chips", betont Nebuloni.

Unter den Investment-Partnern von Smooth-Stone finden sich indes große Technologie Namen. Mit ARM ist der Rechtehalter an der Chiparchitektur ebenso beteiligt wie Texas Instruments, einer der größeren ARM-Prozessorhersteller. (pte)