Winfried Holz, CEO Atos Deutschland

"Atos schafft Aufbruchstimmung"

20.07.2011

Wettbewerb zu IBM und T-Systems

CW: Was ändert sich für SIS-Mitarbeiter unter dem Atos-Dach?

Holz: Für die SIS-Mitarbeiter ist die Zeit der Unsicherheit vorbei. Wir bieten ihnen eine langfristige Perspektive in einem Unternehmen, das IT als Kerngeschäft betreibt. Ich bin überzeugt, das wirkt motivierend und führt uns gemeinsam zum Erfolg.

Für die Atos-Origin-Mitarbeiter ist die Integration eine tolle Erfahrung. Wir waren in Deutschland immer gut positioniert, haben aber beispielsweise mit der Arcandor-Insolvenz einen schweren Rückschlag erlebt. Für die Atos-Orgin-Mitarbeiter ist es ein neues Gefühl, bei einem Top-Anbieter in Deutschland zu arbeiten. Bezogen auf die Zahlen und Präsenz gehören wir zu den Top-drei-Anbietern in Deutschland. Wir haben die Ambition einer qualitativen Marktführerschaft.

CW: Wo stehen Sie im Vergleich zu den große Wettbewerbern T-Systems und IBM?

Holz: Ich möchte gerne Teile der Kultur von Atos Origin bewahren. Damit hat sich unser Unternehmen wohltuend abgehoben von den beiden genannten. Wichtig ist, dass wir uns nicht von Bürokratie dominieren lassen. Unser Ziel ist es, das Beste von beiden Kulturen zusammenzuführen.

Im Vergleich zum deutschen Wettbewerber müssen wir es schaffen, ein wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmen zu sein, das sich frei von jeglicher finanziellen Hilfe im Markt bewährt. Auch für den ehemaligen SIS-Bereich unter dem Atos-Dach gibt es keinen Konzern im Hintergrund mehr, der quersubventioniert.

Das war vielleicht eines der größten Probleme der SIS. Als 2009 der Deal mit Arcandor wegbrach, bestand die Gefahr, dass das ganze Unternehmen vom deutschen Markt verschwindet. Das war allen Mitarbeitern klar. Mit einer solchen Erfahrung und mit einem solchen Druck entsteht eine andere Unternehmenskultur. Das Engagement jedes einzelnen Kollegen trägt dazu bei, den eigenen Arbeitsplatz zu sichern.

Diese Erfahrung ist ein Hauptunterschied zum deutschen Wettbewerber. Gegenüber unserem amerikanischen Konkurrenten werden wir die europäische Karte spielen und uns flexibel und auf Augenhöhe gegenüber den Kunden präsentieren. Das Geschäft in Deutschland ist für die gesamte Gruppe enorm wichtig, es steuert rund 20 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Der Konzern schaut auf uns.