Der französische IT-Dienstleister Atos Origin will seinen 50-prozentigen Anteil an dem Joint Venture mit dem Börsenbetreiber Euronext für 275 Millionen Euro verkaufen. In der Transaktion enthalten ist die gesamte Technik für den Betrieb der Handelsplattformen sowie Management- und Entwicklungsservices für Anwendungen in diesem Umfeld. Die Clearing-Stellen und das Kapitalmarktgeschäft bleiben im Besitz des Jointventures Atos Euronext Market Solutions (AEMS). Außerdem wird das Unternehmen bevorzugter Provider von Euronext in den Bereichen Systemintegration und IT-Outsourcing.

Zeitgleich kündigte der IT-Serviceanbieter an, sich von seiner italienischen Niederlassung zu trennen. Sie geht für 45 Millionen Euro an den lokalen Anbieter Engineering Ingegneria Informatica, der dadurch zum größten IT-Dienstleister Italiens aufsteigt. Nach den Worten von CEO Philippe Germond wird der Verkauf "sofort einen positiven Effekt auf die Gewinnmargen und das organische Wachstum" von Atos Origin haben. Die italienische Niederlassung hatte in den vergangenen Jahren mit massiven Problemen zu kämpfen. Trotz vorangegangner Restrukturierung musste das Management im September 2006 einräumen, dass die Aussichten für die Geschäftsentwicklung "wirklich schwierig" seien.

In den letzten Jahren hatte Atos Origin mehrmals mit Verkaufsgerüchten Schlagzeilen gemacht. Analysten gehen davon aus, dass der IT-Dienstleister durch die beiden Verkäufe seine Profitabilität steigern kann. Voraussetzung sei allerdings, dass er den erwarteten Jahresumsatz in Höhe von 500 Millionen Euro erreiche. (sp)