Klappern gehört zu Tramiels Handwerk:

Atari-520ST-Produktion voll im Plan

03.05.1985

HANNOVER (vwd) - Die Produktion des Mikrocomputers 520ST laufe voll im Plan, sogar etwas zeitgünstiger, als man angenommen hatte, erklärte jetzt Jack Tramiel. Die ersten Geräte des neuen Atari-Rechners würden "bereits Ende dieses Monats an den Handel gehen".

Der Grund, warum man nicht direkt an der Chicagoer Messe teilnehmen, sondern parallel dazu eine eigene Veranstaltung in Chicago durchführen wolle, liege darin, daß die Messe "zu 99 Prozent japanisch ist und deshalb nicht das richtige Forum für uns", begegnete Tramiel Gerüchten um das Fernbleiben Ataris.

Als Umsatz strebt Atari für 1985 eine Milliarde Dollar an. Atari "wird einen Gewinn erzielen", sagte Tramiel. Über den Geräteabsatz für 1985 machte Tramiel vage Prognosen. Er gehe davon aus, daß Atari 1986 zwischen einer Million und zwei Millionen 520ST verkaufen wird. Weltweit schätzt er für 1985 den Mikromarkt auf etwa 15 Millionen Einheiten. In Deutschland will er 250 000 bis 300 000 Geräte absetzen. Atari habe zwar nicht die Absicht, in den Mainframe-Bereich einzusteigen, doch werde man sich konstant damit befassen, die Leistungsfähigkeit der Atari-Produkte zu erweitern.

Zu den Plänen Ataris, Aktien in den USA zu begeben, bestätigte Tramiel, daß "die erste Tranche noch in diesem Jahr kommt; wir wollen hiermit 50 Millionen Dollar aufnehmen". Es werde mit Sicherheit bei entsprechendem Bedarf eine zweite Tranche geben, denn Atari habe vor, weiter zu wachsen. Keine konkreten Pläne gebe es, das Wachstum durch Übernahmen voranzutreiben; sollte sich allerdings eine günstige Gelegenheit ergeben, "sind wir keinesfalls abgeneigt", meinte Tramiel. Als "absoluten Unfug" bezeichnete er Vermutungen in der US-Computerbranche, es hätten sich nicht genug Software-Unternehmen bereitgefunden, Programme für den Mikro zu schreiben. "An der Entwicklung solcher Programme arbeiten rund 300 Softwarehäuser, betont der Ex-Commodore-Chef.