Betriebssystem-Weiterentwicklung stößt ins Mainframe-Lager vor:

AT&T zapft über neue Unix-Variante IBM an

05.07.1985

LINCROFT (cw) - Einem Sturmangriff auf die Mainframe-Domäne der IBM kommt das jüngste Betriebssystem-Announcement des Rivalen AT&T gleich. Der Kommunikationsriese will ab Herbst über eine neue Unix-Version die auf /370-Architektur basierenden Rechner Big Blues zur 3B-Rechnerwelt kompatibel machen.

Bei dem neuen Produkt "System V-VM" handelt es sich um eine Weiterentwicklung von Unix System V Release 2. Das Betriebssystem läuft als "Gast" unter VM von IBM. Das AT&T-Erzeugnis ähnelt dem "Interactive Executive" (IX/370) von IBM. Die Verfügbarkeit dieses Programmsystems gab der Marktführer bei seinem 3090-Announcement im Februar 1985 bekannt. Nach Aussage eines Sprechers von AT&T können Benutzer, die mit IBM-Mainframes arbeiten, mit System V-VM bereits verfügbare Hardware-Ressourcen gemeinsam nützen. Außerdem bietet das neue Betriebssystem eine kosteneffiziente Möglichkeit, um über das gesamte Leistungsspektrum von Unix zu verfügen.

Ferner unterstützt System V-VM IBM-Terminals vom Typ 3270, ein Interface zwischen VM und MVS sowie Vollduplex-Kommunikation für ASCII-Terminals. Das Produkt beinhaltet auch Berkeley-Erweiterungen, Bildschirmeditiermöglichkeiten sowie Textverarbeitung und die "Documenter?s Workbench"-Software von AT&T.